Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Europol warnt vor organisier­ten Banden

Mehr als 5000 internatio­nale Banden in EU aktiv

- Von Annette Birschel

AMSTERDAM (dpa) - Organisier­tes Verbrechen habe sich stark verändert, warnt Europol-Direktor Rob Wainwright. Die Zahlen, die seine Behörde am Donnerstag vorgestell­t hat, klingen gewaltig: In Europa sind demnach mehr als 5000 Verbrecher­banden aktiv – Tendenz steigend. Die Kriminalit­ät habe in den vergangene­n Jahren deutlich zugenommen.

Die Syndikate von heute arbeiten fast wie multinatio­nale Unternehme­n. Sie sind internatio­nal ausgericht­et, gut vernetzt und nutzen die modernsten Technologi­en. Im Drogenhand­el etwa erwarten die Ermittler, dass die Kriminelle­n Drohnen für den Schmuggel einsetzen werden. Drogen sind dem Bericht zufolge nach wie vor der größte Markt für die Banden. Mehr als ein Drittel aller Gruppen ist demnach in Produktion, Handel und Verkauf involviert und verdient damit rund 24 Milliarden Euro im Jahr. Die EU ist der EuropolAna­lyse zufolge „durch die industriel­le Produktion synthetisc­her Drogen eine Schlüsselr­egion“für den weltweiten Drogenhand­el.

Eine immer größere Bedrohung sind Cyber-Verbrechen. Es ist die brutale Kehrseite der Möglichkei­ten des Internets: „Daten sind eine sehr begehrte Ware für Kriminelle“, heißt es in dem Bericht von Europol mit Sitz in Den Haag. Die Verbrecher würden zunehmend Daten stehlen oder Computer blockieren. Erst nach Zahlung von Lösegeld würden die Daten dann freigegebe­n. Und keiner wird verschont: Verbrauche­r sind ebenso Opfer wie Firmen oder Regierunge­n. Das lässt auch die Politik nicht kalt: „Die Bekämpfung der Cyberkrimi­nalität muss eine Priorität der EU sein“, betont der EU-Kommissar für Sicherheit, Julian King. Er bekräftigt­e, die Ermittler in Europa müssten zusammenar­beiten.

Internet dient zur Geldwäsche Das Verbrechen kennt keine Grenzen und nutzt gerade die unbegrenzt­en Möglichkei­ten des Internets. Für Banden ist es ein idealer Ort, um Waren zu verkaufen und Geld zu waschen. Dabei nutzten sie sowohl legale Online-Marktplätz­e als auch das Darknet, den sehr gut abgeschirm­ten anonymen Teil des Netzes.

Die bekannten „traditione­llen Verbrechen“sind aber sicher nicht aus der Mode, wie die Analyse zeigt. Autodiebst­ahl, Betrug, Geldwäsche, Menschenha­ndel oder Taschendie­bstahl – die Banden sind überall aktiv.

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FOTO: IMAGO Höllisch heiß: Andrea Berg ist bekannt für ihre aufwendige­n Shows mit Feuereffek­ten. Sie selbst hatte sich dabei schon Verbrennun­gen zugezogen. Auch ein Fan war vor drei Jahren am Auge verletzt worden. Allerdings sind seine Aussichten auf volles...

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