Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Bustouristen auf den Spuren von Martin Luther
Der Kalender für 2017 macht Lust auf viel Urlaub. Den bekommen Arbeitnehmer schon mit wenigen Brückentagen. Zu den arbeitsfreien Tagen gehört ein zusätzlicher Feiertag: Der Reformationstag am 31. Oktober. Und der gibt neben dem Termin auch die Richtung für zahlreiche Kurzreisen vor: Bustouristen entdecken auf den Spuren von Martin Luther deutsche Geschichte.
Auf einer Busreise besuchen Touristen beispielsweise die Wirkungsstätten von Luther in Eisenach, Wittenberg, Eisleben und Erfurt. Die Wartburg ist der weltweit am häufigsten besichtigte Lutherort. Und 2017 werden noch mehr Menschen als sonst die Burg in Eisenach besuchen. Zumal sie von Mai bis November mit der Sonderausstellung „Luther und die Deutschen“an die Reformation vor 500 Jahren erinnert.
Zu Besuch in Wittenberg Die Schlosskirche, an deren Tür Martin Luther am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen angeschlagen haben soll, gehört zu den Originalschauplätzen der Reformation in Wittenberg. In der Kirche, die seit 1997 zum Unesco-Weltkulturerbe gehört, kann auch Luthers Grab besichtigt werden. Heute ist das einstige Wohnhaus Luthers in Wittenberg das größte reformationsgeschichtliche Museum der Welt. Eine Dauerausstellung erzählt vom Leben und Wirken Luthers sowie von den Veränderungen des alltäglichen Lebens zur Zeit der Reformation.
„Im Jubiläumsjahr der Reformation laden Busreiseveranstalter ihre Kunden zu spannenden Zeitreisen ein – einem kurzweiligen Mix aus Bildung und Unterhaltung“, betont Hermann Meyering. „Mit Kostümführungen, Konzerten und Musicals wird Geschichte lebendig,“ergänzt der Vorsitzende der Gütegemeinschaft Buskomfort (gbk). Und so werden im Bus auf der Rückreise von der Leipziger Pleißenburg, in der sich Luther 1519 einem tagelangen Rededuell mit dem papsttreuen Theologen Johannes Eck stellte, angeregte Diskussionen geführt.
Fahrt zur Elbphilharmonie Nicht nur wegen der Angst vor terroristischen Anschlägen im Ausland reisen viele Deutsche lieber im eigenen Land. Deutschland wartet schließlich mit einem reichhaltigen Angebot an Natur und Kultur auf. Und dieses Jahr kommt die Elbphilharmonie in Hamburg als weitere Attraktion dazu.
Unter dem Motto „Ein Mehr aus Farben“wird die Internationale Gartenschau (IGA) in Berlin von April bis Oktober zum Ziel vieler Reisebusse aus der ganzen Bundesrepublik. „Zur IGA werden voraussichtlich zwischen 8000 und 10 000 Reisebusse anrollen“, erklärt Hermann Meyering. (gbk)