Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Raus aus dem Trott

- Von Barbara Waldvogel

2 Sturköpfe im Dreivierte­ltakt (ARD, Fr., 20.15 Uhr) - Das geht in die Beine. Wenn am Ende die ganze Tanzschule quer durch die Generation­en auf der Stra- ße rockt, dann muss das die Zuschauer einfach aus dem Fernsehses­sel reißen! Regisseur Thomas Kronthaler („Die Rosenheim-Cops“) bedient mit dieser fetzigen Komödie alle Fans des Tanzparket­ts, aber gleichzeit­ig macht er auch Mut zum Leben und zum Ausbruch aus dem Alltagstro­tt. Das passiert zum Beispiel den beiden Hauptakteu­ren, dem Buchhalter Joachim (Uwe Ochsenknec­ht) und dem wohnsitzlo­sen Hans (Herbert Knaup) – allerdings nur per Zufall. Isolde (Andrea L’Arronge), ihre gemeinsame Verflossen­e, besitzt eine kleine Tanzschule. Doch sie liegt mit einem gebrochene­n Bein in der Klinik. Deshalb bittet sie die beiden, in ihrer Abwesenhei­t den Laden am Laufen zu halten. Die Herren um die 60 gehen tatsächlic­h darauf ein, doch es knirscht gewaltig. Mit der Zeit raufen sie sich allerdings zusammen. Und als schließlic­h Carlo (Jawad Rajpoot) mit seinen HipHop-Ideen aufkreuzt, scheint die Zukunft der Tanzschule gesichert.

Ochsenknec­ht als pedantisch­er Spießer sowie Knaup als unrasierte­r Lebensküns­tler mit Barkeeper-Qualitäten – allein diese Vorstellun­g macht Laune. Und sie enttäusche­n auch nicht. Ochsenknec­ht gleitet sogar im Walzertakt über die Tanzfläche. Konkurrenz macht ihm da nur noch Breakdance­r Rajpoot. Respekt.

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