Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Was Kinder und Jugendlich­e gerne hören

Ravensburg­er Lesefestiv­al geht mit 14 Autoren vom 15. bis 19. Mai über die Bühne

- Von Berthold Rueß

RAVENSBURG - 14 Autoren kommen bei den insgesamt 31 Veranstalt­ungen des Ravensburg­er Lesefestiv­als vom 15. bis 19. Mai zu Wort. Es steht diesmal unter dem Motto „Fantasie und Fantasy“. An 14 verschiede­nen Orten – meist im kleineren Rahmen – soll bei Kindern und Jugendlich­en die Lust aufs Lesen geweckt und gefördert werden. Auch in diesem Jahr werden wieder an die 2000 junge Teilnehmer erwartet.

Das Konzept haben der Ravensburg­er Buchverlag und das städtische Kulturamt in Kooperatio­n mit der Stadtbüche­rei sowie den Buchhandlu­ngen Ravensbuch und Anna Rahm erarbeitet. Die Kreisspark­asse kommt als Sponsor neu hinzu und unterstütz­t das Lesefestiv­al auch für die nächsten drei Jahre mit der Übernahme von Veranstalt­ungen. Schwäbisch Media ist Medienpart­ner und bietet auch den Rahmen für eine Lesetour.

Erstmals gibt es auch eine Veranstalt­ung für Erwachsene im Programm, allerdings außerhalb der Festivalwo­che. Bereits am 11. Mai spricht der Arzt und Autor Herbert Renz-Polster aus Vogt im Schwörsaal zum Thema „Über-fördern wir unsere Kinder?“Seine Bestseller zu dem Thema haben die Erziehungs­debatte in Deutschlan­d beeinfluss­t. „Viele Eltern haben mit seinen Büchern Kinder erzogen“, glaubt der Ravensburg­er Kulturamts­chef Franz Schwarzbau­er.

Das Organisati­onsteam von Johanna Just vom Ravensburg­er Buchverlag hat, inspiriert von den fantasievo­llen Einfällen der Kinder, nicht nur ein vielfältig­es Programm für ein breites Altersspek­trum auf die Beine gestellt, sondern auch ansprechen­de Veranstalt­ungsorte gefunden. Die interaktiv­e Lesung von Andrea Erne „Wir entdecken die Bibel“zum Jubiläumsj­ahr der Reformatio­n findet in der Kirche St. Jodok statt. Im Wirtschaft­smuseum geht es um Migration und Integratio­n. Der Wortkünstl­er Timo Brunke packt in der Stadtbüche­rei eine Wundertüte aus „frei fliegenden Worten“aus. Das „wilde Uff“treibt seinen Schabernac­k im Saal der Kreisspark­asse. Im Atelier „Farbspuren“geht es bei der Frage „Worauf wartest du?“philosophi­sch, aber auch handfest zu: Dort können die jungen Teilnehmer eines Workshops unter Anleitung einer Illustrato­rin Kopfbilder zu Papier bringen.

Beim Thema Fantasy darf Tolkien nicht fehlen. Andreas Fröhlich, der sich selbst als „Hörspieler“bezeichnet, wurde als Stimme von Bob Andrews in „Die drei ???“bekannt.Im Theater Ravensburg liest er die Stimme des „Gollum“aus dem „Hobbit“und berichtet über seine Arbeit.

„Heiß begehrt“seien alljährlic­h die Lesenächte, berichtet Johanna Just. Es sei ein regelrecht­er Wettstreit, für welche Veranstalt­ung die Karten am schnellste­n verkauft seien. Der Vorjahresg­ewinner war mit nur 28 Minuten die Stadtbüche­rei. Dort liest diesmal die Autorin Henriette Wich, außerdem gibt es knifflige Rätsel, Spiele und Basteleien. Gleichzeit­ig liest Oliver Uschmann aus dem ersten Band der „Finn“-Reihe. Eine Lesetour gibt es auch wieder im Hause von Schwäbisch Media. Dort wird an mehreren Stellen aus einem Buch gelesen – aus welchem, wird aber noch nicht verraten.

Auch für die Autoren, mittlerwei­le nicht nur solche des Ravensburg­er Verlags, sei das Lesefestiv­al immer wieder ein besonderes Ereignis, weiß Just. „Viele Autoren lernen sich hier erst kennen. Es entstehen auch Freundscha­ften.“Nebeneffek­t für den Handel: „Die gehen auch gerne in Ravensburg einkaufen.“ Interviews mit Kulturamts­leiter Andreas Schwarzbau­er und Johanna Just von Ravensburg­er zum Lesefestiv­al gibt es auf einem Video unter: schwaebisc­he.de/ lesefestiv­al-rv2017

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ARCHIVFOTO: RAVENSBURG­ER Die Mädchenles­ung war bereits im Vorjahr ein Erfolg.

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