Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Von Anschlussunterbringung bis Zukunftswerkstatt
22 Themen stehen auf der aktuellen Projektliste der Stadt – Gerade im Bildungsbereich wird es spannend
WEINGARTEN - Bildung, Bäder, Kultur, Finanzen, Verkehr und jede Menge Planen und Bauen. Die Liste der Großprojekte in Weingarten ist lang. Damit die Bürger da nicht den Überblick verlieren, gibt die Stadtverwaltung zweimal im Jahr eine Liste der sogenannten kommunalen Zukunftsprojekte heraus. Auf der aktuellen Version stehen 22 Themen, die sich in unterschiedlichen Phasen befinden. Während einige Flächenentwicklungsprojekte immer weiter voranschreiten, steht Weingarten in Sachen Infrastruktur sowie Schul- und Innenstadtentwicklung vor großen Aufgaben.
Am brisantesten dürfte mit Sicherheit die geplante Umstrukturierung des Weingartener Schulmodells werden (die SZ berichtete). In diesem Zusammenhang könnte eine Ganztagsgrundschule am Martinsberg und ein Sekundarstufenzentrum am Schulzentrum entstehen. Auch die Auflösung der Schulbezirke und damit die freie Wahl der Schule im ganzen Stadtgebiet soll damit einhergehen. Allerdings müssen für das Schulentwicklungskonzept noch einige Hürden genommen werden. Aktuell laufen Elternbefragungen. Der Entwurf soll im Mai im Gemeinderat offiziell vorgestellt werden.
Ähnlich spannend dürfte auch eine ganzheitliche Kindergartenkonzeption für Weingarten werden. Konkret geht es vor allem um die Schaffung von zusätzlichen Plätzen für Kinder unter drei Jahren, da der Bedarf immer größer wird. Da jedoch viele Kindergärten in Weingarten baulich veraltet und marode sind und dringend saniert werden müssen, soll ein schlüssiges Gesamtkonzept die Richtung für die kommenden Jahre vorgeben. Aktuell stimmt sich die Stadtverwaltung mit den Trägern ab. Auch die Einrichtungen, Erzieher und Eltern sollen mit einbezogen werden. Über die Vorlage wird dann in der Gemeinderatssitzung am 3. April entschieden. „Wir wollen uns da den Grundsatzbeschluss holen“, sagt Doris Konya, Abteilungsleiterin für Familie und Soziales.
Die von der Stadtverwaltung so geliebte Bürgerbeteiligung wird auch bei der Gestaltung des SchulerAreals eine wichtige Rolle spielen. Allerdings wird das Süd-Gelände erst zum Jahr 2019 an den Lindauer Investor, die i+R Unternehmensgruppe, übergeben. Bis dahin muss ein Struktur- und Nutzungskonzept stehen, das der Gemeinderat bereits in Auftrag gegeben hat. Die erste Bürgerbeteiligung soll noch im Frühjahr erfolgen. Was auf dem Areal mittelfristig gebaut wird, hängt aber schlussendlich beim Lindauer Investor – natürlich im Rahmen des vom Gemeinderat genehmigten Bebauungsplanes.
Einiges läuft im Hintergrund Etwas stärker im Hintergrund läuft die Arbeit der Haushaltsstrukturkommission, die seit geraumer Zeit nach Einsparmöglichkeiten sucht. Gleiches gilt für den Integrationsbeirat, der an einem Konzept arbeitet. Darüber hinaus wird an einem städtischen Bürgerbüro, dem Antrag für den Blutfreitag als Unesco-Welterbe und dem städtischen Gebäudemanagement gebastelt. All diese Themen sind in der Projektliste auf Gelb geschaltet, was bedeutet, dass sie bearbeitet werden.
Diverse Dauerthemen Gleiches gilt für die Dauerbrenner Radwegekonzept, Entwicklung des Schulstandortes „Promenade“und der Steigerung der Aufenthaltsqualität des Münsterplatzes. Auch soll der Bereich zwischen Schlössle und Scherzach aufgewertet und besser in das Stadtbild integriert werden. Einer Entscheidung näher ist die Erweiterung des Feuerwehrhauses. Am 17. März wird ein Preisgericht mit Vertretern aus Stadtverwaltung und Gemeinderat, der Feuerwehr und freien Architekten den Sieger des ausgeschriebenen Architekturwettbewerbs benennen.
Noch weiter fortgeschritten sind die Themen Grünraum-, Gewerbeflächenentwicklungs-, Einzelhandelsund Vergnügumgsstättenentwicklungskonzept. Das zumindest geht aus der Projektliste hervor, in der die Konzepte auf Grün geschaltet sind, was wiederum bedeutet, dass ein Beschluss des Gemeinderates vorliegt. Ähnlich fortgeschritten sind die Themen Anschlussunterbringung für Flüchtlinge, Bäderkonzept und die Zukunftswerkstatt „Jugend als Ideengeber“.
Ein Projekt hinkt hinterher Auf der 22 Themen umfassenden Projektliste der Stadt ist einzig die Gestaltung der Innenstadt auf Rot geschaltet. Hintergrund dabei: Vertreter des Zukunftsprogrammes „Step 2020“wollen in Sanierungsmaßnahmen und Neubauvorhaben besser informiert und miteinbezogen werden. Mögliche Instrumente wären dabei ein Stadtbildbeirat oder eine Gestaltungssatzung, mit der Formen und Farben für Gebäude in der Innenstadt vorgegeben werden könnten. Allerdings: All das muss erst noch erarbeitet werden.
Die aktuelle Projektliste, die derzeit 22 Themen umfasst, gibt es im Internet unter www. weingarten-online.de/Projektliste