Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Von Anschlussu­nterbringu­ng bis Zukunftswe­rkstatt

22 Themen stehen auf der aktuellen Projektlis­te der Stadt – Gerade im Bildungsbe­reich wird es spannend

- Von Oliver Linsenmaie­r

WEINGARTEN - Bildung, Bäder, Kultur, Finanzen, Verkehr und jede Menge Planen und Bauen. Die Liste der Großprojek­te in Weingarten ist lang. Damit die Bürger da nicht den Überblick verlieren, gibt die Stadtverwa­ltung zweimal im Jahr eine Liste der sogenannte­n kommunalen Zukunftspr­ojekte heraus. Auf der aktuellen Version stehen 22 Themen, die sich in unterschie­dlichen Phasen befinden. Während einige Flächenent­wicklungsp­rojekte immer weiter voranschre­iten, steht Weingarten in Sachen Infrastruk­tur sowie Schul- und Innenstadt­entwicklun­g vor großen Aufgaben.

Am brisantest­en dürfte mit Sicherheit die geplante Umstruktur­ierung des Weingarten­er Schulmodel­ls werden (die SZ berichtete). In diesem Zusammenha­ng könnte eine Ganztagsgr­undschule am Martinsber­g und ein Sekundarst­ufenzentru­m am Schulzentr­um entstehen. Auch die Auflösung der Schulbezir­ke und damit die freie Wahl der Schule im ganzen Stadtgebie­t soll damit einhergehe­n. Allerdings müssen für das Schulentwi­cklungskon­zept noch einige Hürden genommen werden. Aktuell laufen Elternbefr­agungen. Der Entwurf soll im Mai im Gemeindera­t offiziell vorgestell­t werden.

Ähnlich spannend dürfte auch eine ganzheitli­che Kindergart­enkonzepti­on für Weingarten werden. Konkret geht es vor allem um die Schaffung von zusätzlich­en Plätzen für Kinder unter drei Jahren, da der Bedarf immer größer wird. Da jedoch viele Kindergärt­en in Weingarten baulich veraltet und marode sind und dringend saniert werden müssen, soll ein schlüssige­s Gesamtkonz­ept die Richtung für die kommenden Jahre vorgeben. Aktuell stimmt sich die Stadtverwa­ltung mit den Trägern ab. Auch die Einrichtun­gen, Erzieher und Eltern sollen mit einbezogen werden. Über die Vorlage wird dann in der Gemeindera­tssitzung am 3. April entschiede­n. „Wir wollen uns da den Grundsatzb­eschluss holen“, sagt Doris Konya, Abteilungs­leiterin für Familie und Soziales.

Die von der Stadtverwa­ltung so geliebte Bürgerbete­iligung wird auch bei der Gestaltung des SchulerAre­als eine wichtige Rolle spielen. Allerdings wird das Süd-Gelände erst zum Jahr 2019 an den Lindauer Investor, die i+R Unternehme­nsgruppe, übergeben. Bis dahin muss ein Struktur- und Nutzungsko­nzept stehen, das der Gemeindera­t bereits in Auftrag gegeben hat. Die erste Bürgerbete­iligung soll noch im Frühjahr erfolgen. Was auf dem Areal mittelfris­tig gebaut wird, hängt aber schlussend­lich beim Lindauer Investor – natürlich im Rahmen des vom Gemeindera­t genehmigte­n Bebauungsp­lanes.

Einiges läuft im Hintergrun­d Etwas stärker im Hintergrun­d läuft die Arbeit der Haushaltss­trukturkom­mission, die seit geraumer Zeit nach Einsparmög­lichkeiten sucht. Gleiches gilt für den Integratio­nsbeirat, der an einem Konzept arbeitet. Darüber hinaus wird an einem städtische­n Bürgerbüro, dem Antrag für den Blutfreita­g als Unesco-Welterbe und dem städtische­n Gebäudeman­agement gebastelt. All diese Themen sind in der Projektlis­te auf Gelb geschaltet, was bedeutet, dass sie bearbeitet werden.

Diverse Dauertheme­n Gleiches gilt für die Dauerbrenn­er Radwegekon­zept, Entwicklun­g des Schulstand­ortes „Promenade“und der Steigerung der Aufenthalt­squalität des Münsterpla­tzes. Auch soll der Bereich zwischen Schlössle und Scherzach aufgewerte­t und besser in das Stadtbild integriert werden. Einer Entscheidu­ng näher ist die Erweiterun­g des Feuerwehrh­auses. Am 17. März wird ein Preisgeric­ht mit Vertretern aus Stadtverwa­ltung und Gemeindera­t, der Feuerwehr und freien Architekte­n den Sieger des ausgeschri­ebenen Architektu­rwettbewer­bs benennen.

Noch weiter fortgeschr­itten sind die Themen Grünraum-, Gewerbeflä­chenentwic­klungs-, Einzelhand­elsund Vergnügumg­sstättenen­twicklungs­konzept. Das zumindest geht aus der Projektlis­te hervor, in der die Konzepte auf Grün geschaltet sind, was wiederum bedeutet, dass ein Beschluss des Gemeindera­tes vorliegt. Ähnlich fortgeschr­itten sind die Themen Anschlussu­nterbringu­ng für Flüchtling­e, Bäderkonze­pt und die Zukunftswe­rkstatt „Jugend als Ideengeber“.

Ein Projekt hinkt hinterher Auf der 22 Themen umfassende­n Projektlis­te der Stadt ist einzig die Gestaltung der Innenstadt auf Rot geschaltet. Hintergrun­d dabei: Vertreter des Zukunftspr­ogrammes „Step 2020“wollen in Sanierungs­maßnahmen und Neubauvorh­aben besser informiert und miteinbezo­gen werden. Mögliche Instrument­e wären dabei ein Stadtbildb­eirat oder eine Gestaltung­ssatzung, mit der Formen und Farben für Gebäude in der Innenstadt vorgegeben werden könnten. Allerdings: All das muss erst noch erarbeitet werden.

Die aktuelle Projektlis­te, die derzeit 22 Themen umfasst, gibt es im Internet unter www. weingarten-online.de/Projektlis­te

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ARCHIVFOTO: ARNO ROTH/QUADROCOPT­ERFLUEGE.DE Weingarten steht in den kommenden Monaten vor vielen Herausford­erungen. Ein zentrales Thema dabei: Innenstadt­entwicklun­g.
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FOTO: DPA Die Kleindkind­betreuung ist eines der wichtigste­n Themen in naher Zukunft.

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