Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
FV empfängt schwächelnde Reutlinger
Ravensburg will in der Fußball-Oberliga die vorderen Tabellenplätze nicht ganz aus dem Auge verlieren
RAVENSBURG - In der vergangenen Woche hat der FV Ravensburg in der Fußball-Oberliga beim Tabellenführer SC Freiburg II verloren. Nun bekommen es die Ravensburger mit einem Gegner aus der unteren Tabellenhälfte zu tun. Am Samstag um 15 Uhr trifft der FV zu Hause auf den SSV Reutlingen, der sich derzeit nur knapp über den Abstiegsrängen befindet.
„Ich schaue zunächst auf uns und unsere Entwicklung und nicht auf andere Vereine“, sagt FV-Trainer Wolfram Eitel. „Was ich aber weiß, ist, dass Reutlingen alles versuchen wird, um den Bock umzustoßen.“Denn die Saison hatten sich die Reutlinger ganz anders vorgestellt. Nachdem sie bereits in der Spielzeit 2015/ 16 in den unteren Tabellenregionen zu finden waren, sollte es in dieser Saison deutlich besser laufen. Doch nach drei Niederlagen in den ersten drei Spielen des neuen Jahres liegt der SSV auf Platz zwölf, nur einen Punkt vor den potenziellen Abstiegsrängen.
Wohlfarth kehrt zurück Von einer schlechten Stimmung innerhalb der Mannschaft sowie zwischen Spielern und Trainer Jochen Class war zuletzt zu lesen. Der Vorsitzende Michael Schuster widersprach dem jedoch in einem Interview mit dem „Reutlinger GeneralAnzeiger“. „Jochen zeigt ein großes Engagement und leistet gute Arbeit. Unsere schlechten Ergebnisse dürfen nicht dem Trainer angelastet werden.“Vielmehr liege es an den zahlreichen Ausfällen – der SSV klagt seit Wochen über verletzte und angeschlagene Spieler. Nun kassierte auch noch Daniel Seemann nach einer Tätlichkeit im Spiel gegen die Stuttgarter Kickers II eine Rote Karte und fehlt gesperrt.
Beim FV Ravensburg kehrt der in der vergangenen Woche gesperrte Kapitän Steffen Wohlfarth zurück – er wird von Anfang an auf dem Platz stehen, zusammen mit Rahman Soyudogru. So viel verriet Eitel am Donnerstag. „Wir brauchen bei den schwierigen Platzverhältnissen Stürmer, die die Bälle festmachen können.“Daher wird Alexander Klotz trotz seines Treffers in der Vorwoche in Freiburg zunächst auf der Bank sitzen. Ob es noch weitere Änderungen in der Startaufstellung geben wird, ist noch nicht klar. Möglich ist es aber, denn nach zweimal schlafen und der Videoanalyse der Partie in Freiburg kommt Eitel zu dem Schluss: „In der Nachbetrachtung war es ein schlimmes Spiel, ich war fast erschrocken über das schlechte Niveau.“
Im Training gab es daher deutliche Worte des FV-Trainers. „Die Spieler haben es verstanden“, glaubt Eitel. Ihm schweben für die Partie gegen Reutlingen dennoch zwei Varianten vor. „Entweder es gibt viele Änderungen, oder ich gebe denen, die es in Freiburg nicht gut gemacht haben, noch eine Chance.“Eitel wolle noch die letzten Trainingseindrücke abwarten, ehe er eine Entscheidung fällt.
Kunstrasen ist nicht erlaubt Weil die Partie gegen den SSV Reutlingen vom Württembergischen Fußball-Verband als Sicherheitsspiel eingestuft wird, darf der FV nicht auf den Kunstrasen des TSB Ravensburg ausweichen. Daher findet die Partie im Stadion des FV statt – der Rasen ist allerdings nicht im besten Zustand. „Es wird wohl auf beiden Seiten einige lange Bälle geben“, vermutet Eitel. „Wichtig wird sein, dass wir mit der richtigen Aggressivität auf den Platz gehen und einfach spielen.“Die Spiele zwischen Ravensburg und Reutlingen waren in der Vergangenheit immer intensiv und kampfbetont.
Verzichten muss Eitel am Samstag definitiv auf Maschkour Gbadamassi, der sich im Training am Knie verletzte (Eitel: „Das sieht nicht gut aus“), und den grippekranken Felix Schäch.