Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
B 30: Weißenauer sollen endlich informiert werden
Anwohner sind für kommende Woche zu einem Gespräch eingeladen – Arge meldet sich zu Wort
RAVENSBURG - Was ist los auf der Baustelle für die neue B 30? Wie lange dauern die Düsenstrahlarbeiten noch? Und wann ist mit einem Ende des Lärms zu rechnen? Diese Fragen, die sich die Weißenauer seit einigen Wochen stellen, will das Regierungspräsidium (RP) Tübingen kommende Woche beantworten. Für Mittwoch, 15. März, hat die Behörde eine Infoveranstaltung anberaumt. Kommen dürfen Anwohner, dich sich beschwert haben und vom RP eingeladen wurden.
Wie die „Schwäbische Zeitung“mehrfach berichtet hat, sind es vor allem die Düsenstrahlarbeiten zur Absicherung der Baugruppe, die den Bürgern zu schaffen machen. Zwar hatte eine offizielle Lärm-Untersuchung ergeben, dass die zulässigen Grenzwerte nicht überschritten werden, doch klagen die Bürger über wahrnehmbare Geräusche und Vibrationen in ihren Häusern und Wohnungen – vor allem bei Nacht.
Vergangene Woche hatte das RP bekannt gegeben, dass die Düsenstrahlarbeiten noch bis Mitte August dauern werden statt – wie angenommen – bis Ende März. Außerdem, so das RP, habe die beauftragte Baufirma die Arbeiten im Dreischichtbetrieb auf Samstag ausgeweitet.
2018 geht es weiter Die Arge Glass-Bauer, die die Arbeiten auf der Baustelle ausführt, gibt im Gespräch mit der SZ an, die Düsenstrahlarbeiten seien ursprünglich von April 2016 bis Mai 2017 geplant gewesen. Aber dann hätte sich alles verschoben, sodass die Arge damit erst kurz vor Weihnachten beginnen konnte. „Jetzt brauchen wir für die Düsenstrahlarbeiten wohl bis Ende August“, sagt HansGerd Haugwitz, Leiter der Abteilung Projekte bei der Firma Bauer. Zunächst sei die Baugrube Nord an der Reihe, dann gehe es in der Baugrube Süd weiter. Und: Anfang 2018 gebe es erneut Düsenstrahlarbeiten. „Diese restlichen Arbeiten werden dann circa vier bis sechs Wochen dauern“, erklärt Haugwitz.
Zu Beginn wurde laut dem Abteilungsleiter ein Zweischichtbetrieb angewandt. Dann kam die Ausweitung auf den Dreischichtbetrieb. „Das Düsenstrahlverfahren sollte am besten durchgängig erfolgen. Denn es ist zu aufwendig, die Maschinen immer wieder neu zu starten und zu reinigen“, verdeutlicht er. „Außerdem wird die Ausführungsqualität so besser gewährleistet.“Dass auch Samstagsarbeit möglich sei, stehe im Bauvertrag. „Das Regierungspräsidium wusste zu jeder Zeit über alle Vorgänge Bescheid“, so Haugwitz.
Gutachten soll Lärm klären Dass das Düsenstrahlverfahren bei den umliegenden Gebäuden in einer derartigen Lautstärke wahrzunehmen ist, ist für den Fachmann komplett neu – und zudem nicht erklärbar. „Wir wissen nicht, warum und woher der Körperschall kommt“, gesteht Haugwitz. Zumal die Spundwand seiner Meinung nach eigentlich abschirmend wirken sollte. „In der Nähe hört beziehungsweise spürt man von den Geräten nichts, sondern erst in einigen Kilometern Entfernung“, zeigt sich Haugwitz selbst überrascht.
Den Anwohnern bleibt die Hoffnung, dass die Infoveranstaltung des Regierungspräsidiums Klarheit bringt. Des Weiteren will das RP nächste Woche einen Gutachter einschalten, der sich von der Lage ein Bild machen wird.