Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Tausende Schüler und Lehrer bei Demonstration in Stuttgart
Kampagne „Hand hoch für Freie Schulen“– Ravensburger Schulen sind mit dabei
RAVENSBURG (sz) - Die Arbeitsgemeinschaft Freier Schulen BadenWürttemberg hat im Rahmen ihrer Kampagne „Hand hoch für Freie Schulen“am Donnerstag eine Demonstration in Stuttgart organisiert. Mehrere Tausend Schüler und Lehrer – darunter Hunderte aus Ravensburg – versammelten sich trotz Regens auf dem Stuttgarter Schlossplatz (die SZ berichtete). Dort haben sie ihre Stimme für eine faire Ersatzfinanzierung erhoben und auf die Vielfalt der Freien Schulen im Land aufmerksam gemacht.
Aus Ravensburg nahmen das Freie Katholische Bildungszentrum St. Konrad, das Kolping-Bildungszentrum, die Mädchenschule Klösterle und die Freie Waldorfschule mit mehreren Klassen an der Demonstration teil. Freie Schulen sind ein fester Bestandteil der Bildungslandschaft Baden-Württembergs. In der Schulstadt Ravensburg sind sie traditionell stark vertreten, wie Ravensburgs Landtagsabgeordneter August Schuler (CDU) in einer Pressemitteilung schreibt, der ebenfalls an der Kundgebung teilgenommen hat.
„In Zeiten knapper Kassen gerät die Bezuschussung der Freien Schulen immer wieder in den Fokus kühler Rechner. Von Streichungen sogenannter Subventionen ist dann die Rede. Hier irrt der Rotstift, denn in der Landesverfassung von BadenWürttemberg ist verankert, dass Zuschüsse zur Finanzierung der Freien Schulen gesetzliche Verpflichtungen des Landes sind und keine Subventionen“, so August Schuler in seiner Pressemitteilung.
Inzwischen habe Kultusministerin Susanne Eisenmann in Verhandlungen mit den Freien Schulen eine Lösung erzielt. „Eine Aufstockung der Grundförderung auf 80 Prozent nach Bruttokostenmodell ist gelungen. Dafür stellt das Land zusätzlich 65 Millionen Euro jährlich zur Verfügung“, so Schuler. Und weiter: „Wir als CDU-Landtagsfraktion verstehen die Freien Schulen als innovative, leistungsstarke und wertvolle Einrichtungen, die unsere Bildungslandschaft bereichern. Daher begrüßen wir außerordentlich, dass die Kultusministerin in den Gesprächen mit den Freien Schulen über deren künftige Bezuschussung einen wichtigen Erfolg erzielen konnte."
Hintergrund: Seit Jahren fordern Privatschulen in Baden-Württemberg mehr Fördermittel vom Land. Eine Einigung ist nun in Sicht, bis zum 1. August soll das Gesetz neu geregelt werden. Die Privatschulen wollen, dass sie pro Schüler 80 Prozent der Summe bekommen, die ein staatlicher Schüler kostet. Derzeit sind es 70 Prozent.