Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Towerstars kassieren K.o.-Schlag in der Verlängeru­ng

Pre-Play-offs DEL 2: Ravensburg verliert zweites Spiel gegen Freiburg zu Hause mit 4:5 n.V.

- Von Thorsten Kern

RAVENSBURG - Die Ravensburg Towerstars haben sich am Freitagabe­nd ein intensives und hochdramat­isches zweites Spiel in den Pre-Playoffs der Deutschen Eishockey-Liga 2 gegen den EHC Freiburg geliefert. In der 80. Minute traf Freiburg zum Siegtreffe­r, damit kommt es am Sonntag zum entscheide­nden dritten Spiel in Freiburg.

Leos Sulak, Freiburgs Trainer, wechselte vor der zweiten Begegnung seinen Torwart. Statt Lukas Mensator stand am Freitag Marco Wölfl im Freiburger Tor. Der Grund: Radek Duda kam zurück, somit hatte Sulak einen Ausländer zu viel im Kader – Mensator blieb daher draußen. Sowohl die Gäste als auch die Towerstars brachten in der Eissportha­lle zu Beginn vier Reihen zusammen, denn bei den Ravensburg­ern spielte Augsburgs Förderlize­nzspieler Hans Detsch mit.

In den grünen Play-off-Trikots starteten die Towerstars ordentlich, doch dann gab es drei Nackenschl­äge

DEL 2 Pre-Play-offs, Spiel 2 Ravensburg Towerstars – EHC Freiburg 4:5 nach Verlängeru­ng (1:3, 2:0, 1:1,0:1) In der Serie „best of three steht“es 1:1 Tore: 0:1 (6:33) Radek Duda (Haluza, Wittfoth), 0:2 (9:36) Petr Haluza (Duda, Wittfoth), 0:3 (10:26) Marton Vas (Billich), 1:3 (17:30 ÜZ) Jesse Mychan (Dück, Vogt), 2:3 (32:27 ÜZ) Jesse Mychan (Dück), 3:3 (38:28 ÜZ) Adam Lapsansky (Mayer, Slavetinsk­y), 4:3 (55:33) Norman Hauner (Mayer, Rachunek), 4:4 (58:05 ÜZ) Nikolas Linsenmaie­r (Billich, Kurz), 4:5 (19:59/Overtime) Nikolas Linsenmaie­r Strafen: Ravensburg 21 Minuten + 20 (Rachunek, Check gegen den Kopf), Freiburg 18 Minuten Zuschauer: 2591 innerhalb von knapp vier Minuten. Duda eroberte sich die Scheibe in der siebten Minute und bediente Petr Haluza. Towerstars-Goalie Jimmy Hertel, am Dienstag einer der Sieggarant­en, wehrte klasse ab. Doch Freiburg blieb an der Scheibe, Haluza passte zu Duda – 1:0 für die Wölfe.

Drei Minuten später gewann Duda erneut die Scheibe auf Höhe der Towerstars-Bank, dieses Mal verwertete Haluza den Querpass zum 2:0. Wiederum nur 50 Sekunden später hatte Marton Vas in zentraler Position viel zu viel Platz und nagelte die Scheibe oben rechts ins Ravensburg­er Tor. Nach dem 0:3 war Hertels Arbeitstag beendet – Jonas Langmann kam für ihn in die Partie.

Eine Strafe gegen Freiburgs Vas spielte den Towerstars in der 18. Minute dann in die Karten. Alexander Dück passte den Puck an der blauen Linie elegant durch die Beine zu Stephan Vogt, der zu Jesse Mychan vor dem Tor weiterleit­ete – es stand nur noch 1:3. Das Play-off-Eishockey oftmals auch hartes Eishockey ist, zeigte sich bei einer Rangelei zwischen Vogt und Vas nach der ersten Sirene.

Als Freiburg in der 23. Minute in Überzahl spielte, zeigte Duda ein klasse Solo, scheiterte jedoch an Langmann. In Unterzahl kämpfte Ravensburg und hatte durch Adam Lapsansky und Philipp Schlager auch eine richtig gute Konterchan­ce. Doch Wölfe-Goalie Wölfl hielt stark. Die Towerstars kassierten im zweiten Drittel unnötige Strafen, doch Freiburg nutzte seine Powerplays nicht.

Ganz anders die Towerstars. Jannik Herm saß auf der Freiburger Strafbank, als Mychan den Puck von der linken Seite zum 2:3 ins rechte Toreck schoss. Jetzt waren die Towerstars am Drücker. Angefeuert von den Fans gab es Chancen im Minutentak­t, die größte durch Ivan Rachunek, der nur das Außennetz traf. Da waren viele der knapp 2600 Zuschauer schon aufgesprun­gen.

Freiburg konterte jedoch ab und an gefährlich, etwa durch Herm oder Tobias Kunz. Doch als Duda auf die Strafbank musste, schlug Ravensburg ein drittes Mal im vierten Powerplay zu. In Überzahl lief die Scheibe richtig gut. Lukas Slavetinsk­y zog aus der Distanz ab, Lapsansky fälschte ab zum 3:3. Zu Beginn des Schlussdri­ttels waren die Towerstars für fast 1:20 Minuten mit zwei Mann weniger auf dem Eis. Doch auch diese brenzlige Situation überstand Ravensburg. Freiburg spielte jetzt aber wieder mutiger nach vorne als im zweiten Drittel.

In der 47. Minute entluden sich die Emotionen bei Alexander Dück und Aron Wagner in einer Schlägerei. Es war eben wie am Dienstag ein intensives, spannendes und äußerst umkämpftes Pre-Play-off-Spiel. Knapp fünf Minuten vor dem Ende behielt Norman Hauner die Nerven, im Nachsetzen setzte er den Puck über Goalie Wölfl hinweg zum 4:3 ins Netz. Doch dann kassierte Rachunek fünf Minuten plus Spieldauer wegen eines Checks gegen den Kopf, in Überzahl glich Nikolas Linsenmaie­r in der 59. Minute zum 4:4 aus.

Es ging wie in Spiel eins in die Verlängeru­ng. Christian Billich verpasste in der 63. Minute in Überzahl die Entscheidu­ng, die besten Chancen auf der anderen Seite hatten Lapsansky (65.) und Hauner (66.). Es ging hin und her, die Towerstars zeigten dabei den deutlich engagierte­ren Auftritt. In der 75. Minute setzte Hauner den Puck an den Pfosten, eine Sekunde vor Schluss entschied Linsenmaie­r die Partie. SC Riessersee – EHC Bayreuth 3:1 (1:1, 1:0, 1:0) In der Serie „best of three“steht es 1:1 Tore: 1:0 (0:37) Michael Rimbeck (Loiseau), 1:1 (6:38 ÜZ) Ivan Kolozvary (Kasten), 2:1 (25:02) Florian Vollmer (Driendl, Oakley), 3:1 (49:14) Jakob Mayenschei­n

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FOTO: FELIX KÄSTLE Philipp Schlager und die Towerstars kämpften sich nach einem 0:3-Rückstand gegen Freiburg (Goalie Marco Wölfl) zurück, am Ende setzte es doch eine bittere 4:5-Niederlage nach Verlängeru­ng.

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