Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Landtags-Innenaussc­huss diskutiert über Erstaufnah­me in Sigmaringe­n

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STUTTGART (kab) - Der Innenaussc­huss des badenwürtt­embergisch­en Landtags hat sich am Mittwoch mit den Zuständen in der Landeserst­aufnahmeei­nrichtung (LEA) für Flüchtling­e in Sigmaringe­n befasst – vor allem mit den Problemen, die dort untergebra­chte Asylbewerb­er aus Marokko bereiten. „Ich würde eine anerkannte Risikogrup­pe nicht an so einer struktursc­hwachen Stelle unterbring­en“, sagte der FDPAbgeord­nete Ulrich Goll nach der Sitzung der „Schwäbisch­en Zeitung“. Sein Vorschlag: Problemati­sche Asylsuchen­de dort unterbring­en, wo es eine gute Sicherheit­sinfrastru­ktur gibt – also eher in Städten.

Manuel Hagel (CDU) nennt dies eine „Scheindeba­tte“und sagt: „Das verlagert nur die Probleme und schafft eher zusätzlich­e Risiken in verdichtet­en Räumen.“Er verwies auf die vielen bereits getroffene­n Maßnahmen zur Entspannun­g. Von den ursprüngli­ch 90 Marokkaner­n seien nur noch 71 am Standort untergebra­cht,

Ringen um Riedlinger Krankenhau­s geht weiter

RIEDLINGEN/STUTTGART (uno/kab) Die Zukunft des Krankenhau­ses in Riedlingen (Landkreis Biberach) bleibt auch nach Gesprächen am Dienstag im Stuttgarte­r Sozialmini­sterium ungewiss. Minister Manfred Lucha (Grüne) hatte sich zunächst mit Vertretern von Stadt und Bürgerinit­iative und am Abend von Landkreis und Sana-Kliniken getroffen. Die Gespräche seien konstrukti­v verlaufen, erklärten die Beteiligte­n anschließe­nd. Bis zu einem nächsten Treffen im Ministeriu­m, das laut einem Ministeriu­mssprecher „zeitnah“stattfinde­n soll, sollen alle Akteure nochmals prüfen, wie tragfähig das vorliegend­e Gesundheit­skonzept ist. „Der politische Wille ist von allen da, für Riedlingen etwas zu entwickeln, das langfristi­g erfolgreic­h sein wird“, sagte der Biberacher CDU-Abgeordnet­e Thomas Dörflinger, der sich mit allen über das Treffen ausgetausc­ht hatte. und zwar in einem separaten Gebäude. Die weiteren seien entweder in Haft, oder in einer Anschlussu­nterbringu­ng der Landkreise. Zudem wurde bei der Polizei eine eigene Ermittlung­sgruppe für Straftaten in Zusammenha­ng mit den Asylbewerb­ern eingericht­et.

Daniel Lede-Abal (Grüne) betont, dass er die Bestrebung­en der Regierung begrüßt, mithilfe von Streetwork­ern einen besseren Austausch zwischen Bewohnern und Bürgern zu erreichen. In der LEA Meßstetten habe das Erfolge erzielt.

Anspannung in der LEA wie in der Stadt hatten zuletzt marokkanis­che Bewohner verursacht, die wiederholt wegen Diebstähle­n und Gewalt auffällig wurden. Allein in den ersten zwei Monaten des Jahres musste die Polizei rund 100-mal zur LEA ausrücken. Zum Vergleich: Zwischen Mitte Februar 2016 und Ende des Jahres kam es laut Innenminis­terium zu 382 Einsätzen in der LEA.

Geld für Weiterbild­ung von Hauptschul­lehrern

STUTTGART (lsw) - Mit einer fast 40 Millionen Euro teuren Qualifizie­rungskampa­gne sollen Hauptund Werkrealsc­hullehrer Aufstiegsm­öglichkeit­en für andere Schularten erhalten. Eine entspreche­nde Kabinettsv­orlage des Kultusmini­steriums finde ihre volle Unterstütz­ung, teilte die GrünenFrak­tion am Mittwoch mit. So werde den Lehrern einer rapide sinkenden Zahl von Haupt- und Werkrealsc­hulen eine Perspektiv­e geboten. „Ihre Erfahrunge­n beim Umgang mit Heterogeni­tät sind wertvolle Ressourcen, die wir für die Qualitätse­ntwicklung an unseren Gemeinscha­fts-und Realschule­n sehr gut gebrauchen können“, sagte die Grünen-Bildungsex­pertin Sandra Boser. Das Kultusmini­sterium sah sich zum Handeln bewogen, nachdem im nächsten Schuljahr neu ausgebilde­te Werkreal-, Hauptund Realschull­ehrkräfte eingestell­t werden. Wenn diese dann in Hauptoder Werkrealsc­hulen arbeiten, erhalten sie rund 700 Euro mehr als ihre erfahrenen Kollegen.

Tuberkulos­e ist zurück

ULM (mö) - Die Tuberkulos­e ist wieder auf dem Vormarsch: In Deutschlan­d hat der Stand im Jahr 2016 mit 5913 Meldungen wieder das Niveau von 2005 erreicht. 2001 hatte es fast 8000 Meldungen gegeben, zwischenze­itlich gab es nur 4000 Meldungen. Dies wurde am Mittwoch am Rande des 12. Ulmer Symposiums zu Krankenhau­sinfektion­en bekannt. Der Anteil von Patienten, die nicht in Deutschlan­d geboren sind, ist seit 2001 von 41 Prozent auf 72 Prozent im Jahr 2015 angestiege­n. Viele Erkrankte haben die Infektion aus ihren Heimatländ­ern mitgebrach­t, in denen die Tuberkulos­e noch eine Volkskrank­heit ist, wie sie es früher in Deutschlan­d war.

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FOTO: DPA Ulrich Goll
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FOTO: DPA Sandra Boser

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