Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Cellowerke von Tschaikowsky
Mit dem Münchener Kammerorchester tritt Daniel Müller-Schott heute in Ravensburg auf
RAVENSBURG (sz) - Cellist Daniel Müller-Schott begeistert das internationale Konzertpublikum seit zwei Jahrzehnten. Gemeinsam mit dem Münchener Kammerorchester ist er am heutigen Donnerstag, 16. März, 20 Uhr, mit zwei Cellowerken von Tschaikowsky im Ravensburger Konzerthaus zu hören. Außerdem auf dem Programm: Haydns Sinfonie Nr. 60, Schuberts 6 Deutsche Tänze und „Hirta Rounds“von David Fennessy. Die Einführung gibt Cellist Michael Weiß um 19.30 Uhr im kleinen Saal.
Mit 15 Jahren machte der Cellist Daniel Müller-Schott international Furore durch den Gewinn des Ersten Preises beim Internationalen Tschaikowsky Wettbewerb für junge Musiker in Moskau. Jetzt, 25 Jahre später, zählt er zu den renommiertesten Violoncellisten. Die New York Times beschreibt ihn als einen „furchtlosen Spieler mit überragender Technik“. Seine kraftvollen Interpretationen und gewinnende Persönlichkeit machen die Konzertabende von Daniel Müller-Schott zu einem nachhaltigen Erlebnis, teilen die Veranstalter in einer Presseankündigung mit. Gemeinsam mit dem Münchener Kammerorchester wird er zwei Cellowerke von Tschaikowsky interpretieren: Nocturne und Variationen über ein Rokoko Thema.
Wenn Peter Tschaikowsky das Leben zu schwer wurde und ihm seine Ängste und Sorgen die Luft abschnürten, flüchtete er – in eine Welt, in der alles in Ordnung schien. Für ihn war diese Welt das 18. Jahrhundert, als Wolfgang Amadeus Mozart die Musik mit seinen Ideen auf den Kopf stellte. Zeitlebens verehrte der russische Komponist den Wiener Musiker, deshalb griff er für seine Variationen auch auf die Ästhetik des Wiener Klassikers zurück und formte sie nach seinen eigenen Ideen und Klangidealen um.
Umgeformt für Orchester hat Anton Webern die sechs Deutschen Tänze von Franz Schubert, ursprünglich für Klavier, mit denen das Münchener Kammerorchester das Konzert eröffnen wird.
Ein zeitgenössisches Werk bei dem Konzert ist „Hirta Rounds“des irischen Komponisten David Fennessy. Der Titel „Hirta Rounds“bezieht sich auf die rund 130 Kilometer westlich von Schottland gelegene Inselgruppe St. Kilda mit ihrer Hauptinsel Hirta. „Vor einiger Zeit war ich in Hirta, als Tourist“, hat David Fennessy gegenüber dem Journalisten Marco Frei erklärt. Fennessys kompositorisches Werk wurde mehrfach mit Preisen und Stipendien gewürdigt. Zuletzt erregte sein Musiktheaterwerk „Sweat of the Sun“bei der Münchner Biennale Aufsehen.
Den Abschluss des Konzertes bildet Haydns 60. Sinfonie mit dem Beinamen „Il Distratto“(Der Zerstreute). Das Werk ist keine Sinfonie im engeren Sinn, sondern eine lose Folge von Ouvertüre und fünf weiteren Sätzen, die zur Untermalung eines zeitgenössischen komischen Theaterstücks komponiert wurden. Das Konzert des Münchener Kammerorchesters im Ravensburger Konzerthaus beginnt um 20 Uhr. Eine Einführung wird um 19.30 Uhr angeboten. Der Eintritt kostet zwischen 27, 24 und 21 Euro. Schüler und Studenten erhalten 50 Prozent Ermäßigung auf den Eintrittspreis. Vorverkauf: Tourist Information Ravensburg, Kirchstraße 16 in Ravensburg, Telefon 0751/82800, E-Mail tourist-info@ravensburg.de