Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
200 Kilometer hoch zu Ross für „Urmel“
Ann-Kathrin Rother und Vanessa Düsel planen Spendenritt quer durch Oberschwaben
LANGNAU/NEUKIRCH - Eigentlich ist Reiten wie viele andere Hobbys eher dafür bekannt, Geld zu verschlingen, anstatt welches einzubringen. Doch genau das haben AnnKathrin Rother und Vanessa Düsel vor: Mit einem Wanderritt quer durch Oberschwaben wollen die beiden im Sommer Spenden für die Tettnanger Urmel-Kinderkrebshilfe sammeln.
Eine Woche lang geht’s Ende August hoch zu Ross auf Wanderschaft. Für die beiden passionierten Freizeitreiterinnen eigentlich nichts Außergewöhnliches, schließlich brechen die Schulfreundinnen mit ihren Pferden jedes Jahr zusammen zu einem Wanderritt auf. Bisher waren es jedoch meist nur zwei oder drei Tage am Stück. „Wir dachten uns einfach, mal eine ganze Woche wär schön“, erzählen die beiden. Nach und nach reifte die Idee, das Ganze mit einem guten Zweck zu verknüpfen. Die Wahl fiel auf die Tettnanger Urmel-Organisation, die Familien mit krebskranken Kindern unterstützt.
Verlosung soll Spender bringen
Mit der Vorbereitung für ihren Ritt haben die beiden schon vor Wochen begonnen. Regelmäßig informieren sie auf ihrem Blog und ihrer Facebook-Seite über ihr Vorhaben und zeigen, wie sie sich selbst und ihre Vierbeiner auf die Tour vorbereiten. Über das Internet, Flyer und Plakate wollen die Neukircherin Vanessa Düsel und die Oberlangnauerin Ann-Kathrin Rother auf ihren „Urmel-Ritt“aufmerksam machen und möglichst viele Spender gewinnen.
„Wir werden außerdem während dem Ritt jeden Tag eine kleine Verlosung machen“, erklärt Vanessa Düsel. Sponsoren haben dafür Sachpreise beigesteuert, unter allen Spendern werde es zudem ein großes Gewinnspiel geben, so die beiden Reiterinnen.
30 Kilometer pro Tag
Etwa 30 Kilometer wollen die beiden pro Tag zurücklegen, ihr Nachtquartier schlagen sie bei Wanderreitstationen auf. Zwischendurch gibt’s immer mal wieder Pausen bei Bekannten auf dem Weg. Von Wangen geht es über Kißlegg und Weingarten bis Wilhelmsdorf, über das Deggenhausertal, Friedrichshafen und Langenargen führt die Route anschließend wieder zurück zum Startpunkt. Doch damit „Brilli“und „Slettir“, die zwölfjährige Welsh-Stute und der elfjährige Isländerwallach, die insgesamt knapp 200 Kilometer auch ohne Probleme meistern können, müssen die beiden Pferde entsprechend trainiert werden.
„Momentan arbeiten wir viel am Muskelaufbau, danach geht’s ans Konditionstraining“, erklärt AnnKathrin Rother. „Wir machen dann immer länger werdende Schrittausritte und im Mai ist ein Proberitt geplant“, fügt sie hinzu. Um die Pferde zu entlasten, wollen die zwei auch hier und da absteigen und die Pferde zu Fuß begleiten. „Es heißt schließlich Wanderreiten“, so die 29-jährige Vanessa Düsel augenzwinkernd.
Auch beim Gepäck gilt die Devise: Nur das Nötigste kommt mit. Zur Pflicht-Ausrüstung gehören unter anderem ein faltbarer Wassereimer, Wechselklamotten für die Reiterinnen und natürlich Erste-Hilfe-Ausrüstung für Mensch und Tier. Und noch etwas darf nicht fehlen: „Eine kleine Schaufel zum Pferdeäpfelwegmachen für unterwegs“, verrät Ann-Kathrin Rother.