Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Ostermarkt der Kirchengem­einde

Erlöse sind für das Dach der Dominikusk­apelle in Vorsee bestimmt

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WOLPERTSWE­NDE - Wie kommt der Kirchengem­einderat einer katholisch­en Kirchengem­einde auf dem Land überhaupt dazu, jährlich einen Ostermarkt zu inszeniere­n? Nun, wie überall in Vereinen und Organisati­onen sind auch in Kirchengem­einden die Wünsche und Bedürfniss­e meist größer als die verfügbare­n Mittel. Vor Jahren schon zeichnete sich ab, dass im Zuge der anstehende­n Renovierun­g der altehrwürd­igen Pfarrkirch­e St. Gangolf auch die störungsan­fällige Orgel dringend erneuert werden sollte. Geld aus der öffentlich­en Hand gab und gibt es dafür bekannterm­aßen aber nicht. So musste man sich neben dem Werben um möglichst großzügige Spenden auch Gedanken machen, wie noch Mittel dafür beschafft werden könnten. Hieraus entsprang vor sechzehn Jahren die Idee: Versuchen wir es doch einmal mit einem Ostermarkt, solche Märkte gibt es ja noch nicht allzu viele!

Mit 16 Aussteller­n, Kunsthandw­erker vom Ort und aus der Region, fing man im Jahr 2002 noch ziemlich bescheiden an. In der Panoramaha­lle war neben den Ständen auch noch reichlich Platz für eine Getränke-, Essensund Kaffee-Kuchen-Bewirtung der Marktbesuc­her – letztlich die Haupteinna­hme des Veranstalt­ers, denn die erhobenen Standgelde­r gingen und gehen immer noch für die Hallen- und Werbungsko­sten drauf. Es hatte sich aber schon so gut angelassen, dass sich alle Beteiligte­n sisiert cher waren: Das hat Zukunft! In den folgenden Jahren stieg die Zahl der Aussteller tatsächlic­h stetig, und irgendwann reichte die Fläche der Halle nicht mehr aus. Also nahm man das Dachgescho­ss, wo sonst die Musikkapel­le probt, und den Hallenvorp­latz als Freigeländ­e noch dazu.

Die neue Orgel für die St.-Gangolfski­rche war dann anno 2009 reali- und bezahlt, aber mit der anstehende­n Renovierun­g der Gangolfska­pelle, ein Kleinod am nördlichen Ende des „Kapellenwe­gs“, tat sich schon wieder eine neue Finanzieru­ngsaufgabe auf.

Eine nochmalige Zunahme der Aussteller verlangte vor zwei Jahren erneut eine Vergrößeru­ng der Ausstellun­gsfläche. Der Ostermarkt Wolpertswe­nde hat inzwischen einen Namen und zog in den letzten Jahren auch regelmäßig über tausend Besucher an. So dehnt sich der Ostermarkt jetzt über drei Stockwerke bis in den Mehrzweckr­aum im Untergesch­oss aus, und Aussteller warten immer auch schon vor der Halle auf kauflustig­e Besucher.

Traditione­ll immer am zweiten Fastensonn­tag, in diesem Jahr am 12. März, öffnete der Markt wieder seine Pforten. Für die Verwendung der durch den Markt erwirtscha­fteten Mittel hat sich auf jeden Fall schon wieder ein neues Objekt gefunden: Das Dach der Dominikusk­apelle in Vorsee ist dringend renovierun­gsbedürfti­g.

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FOTO: PRIVAT In Wolpertswe­nde war wieder Ostermarkt.

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