Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
BayernLB weitgehend saniert
MÜNCHEN (dpa) - Die Bayerische Landesbank liefert im schwachen deutschen Bankenmarkt einen Lichtblick: Die BayernLB hat im vergangenen Jahr einen Nettogewinn von 545 Millionen Euro erzielt – im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von zehn Prozent, wie Vorstandschef Johannes-Jörg Riegler in München sagte. „Wir sind eine der solidesten Banken im deutschen Markt geworden.“Im Zuge der Finanzkrise 2008 und 2009 musste die BayernLB mit Notkrediten von zehn Milliarden Euro gerettet werden.
Alno will sich von einem Teil der AFP-Küchen trennen
PFULLENDORF (SeK) - Der Pfullendorfer Küchenmöbelhersteller Alno will sich von einem Teil seiner Schweizer Tochter AFP Küchen trennen. Wie AFP Küchen bestätigt hat, wird Forster verkauft. Bei Piatti wiederum werden 60 Arbeitsplätze wegfallen. Beide Unternehmen hatten sich 2012 zur Arbonia Forster Holding zusammengeschlossen, die zwei Jahre später von Alno übernommen wurde. Der Küchenbauer setzt zwar große Hoffnungen in den Schweizer Markt, wurde allerdings bislang enttäuscht: Im Februar vermeldete Alno „einen unerwartet hohen Ergebnisrückgang“bei den Tochterunternehmen AFP Küchen und Alno (Schweiz) AG. Der Verkaufsprozess von Forster ist bereits gestartet.
Neuer 50-Euro-Schein kommt am 4. April
FRANKFURT (dpa) - Die Deutsche Bundesbank rechnet mit einer reibungslosen Einführung des neuen 50-Euro-Scheins Anfang April. „Wir gehen davon aus, dass die erforderlichen Umstellungsarbeiten bis zum Erstausgabetag abgeschlossen sind“, sagte Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele am Donnerstag in Frankfurt. Die runderneuerte Banknote, die die Europäische Zentralbank (EZB) im Juli 2016 der Öffentlichkeit präsentierte, soll vom 4. April an unters Volk kommen. 5,4 Milliarden Stück sollen im ersten Schritt über Geldautomaten, Bankschalter und Läden in Umlauf kommen. Neue Sicherheitsmerkmale sollen Kriminellen das Handwerk erschweren. Der 50er ist mit Abstand die am häufigsten gefälschte Euro-Note. Der 50-EuroSchein hat ein Porträtfenster. Es wird durchsichtig, wenn man den Schein gegen das Licht hält und zeigt dann ein Porträt der griechischen Mythengestalt Europa. Der als glänzende Zahl aufgedruckte Wert „Fünfzig“auf der Vorderseite ändert beim Kippen des Scheins die Farbe von Smaragdgrün zu Tiefblau. Die EU-Kommission verordnete eine radikale Schrumpfkur. Die Sanierung ist nach Rieglers Worten weitgehend abgeschlossen, eine Milliarde Euro Staatshilfe muss die Landesbank noch bis 2019 zurückzahlen. 2016 war der Nettogewinn der vergleichsweise kleinen BayernLB mit ihren 7100 Mitarbeitern sogar höher als bei der ungleich größeren Commerzbank. Anders als private Großbanken hat die Landesbank aber auch kein teures Filialnetz. Der Blick in die BayernLBBilanz zeigt aber auch, wie schwierig das Bankgeschäft in Europa derzeit ist. Mittelstandsfinanzierung, Immobilien- und Sparkassengeschäft gingen ebenso zurück wie die Zinsüberschüsse. Den höheren Gewinn verdankt die BayernLB einer niedrigeren Risikovorsorge und dem Verkauf des Anteils der Direktbanktochter DKB an der Kreditkartenfirma Visa Europe. Erstmals seit der Finanzkrise schüttet die BayernLB einen Teil ihres Gewinns aus, an die bayerische Staatskasse fließen 115 Millionen Euro, wie Finanzminister Markus Söder (CSU) in München sagte.
EnBW stockt Anteil am Versorger MVV Engerie auf
RAVENSBURG (ank) - Der Energiekonzern EnBW hat seinen Anteil am Mannheimer Versorger MVV Energie um 6,28 Prozent auf nunmehr 28,76 Prozent aufgestockt. Das teilte EnBW mit. Das Aktienpaket der börsennotierten MVV nimmt EnBW dem französischen Versorger Engie ab, der sich damit komplett aus MVV zurückzieht. Angaben zum Kaufpreis wurden nicht gemacht. EnBW verfügt damit über eine sogenannte Sperrminorität bei MVV und kann wichtige Beschlüsse wie Kapital- oder Satzungsänderungen blockieren. Auf Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“erklärte EnBW, dass MVV eine reine Finanzbeteiligung sei, die zur Deckung der Pensions- und Kernenergieverpflichtungen herangezogen werde. Mit einer Dividendenrendite von rund vier Prozent sei MVV eine attraktive Anlage.
Heidelberg Cement: Mauer ist weiterhin ein Thema
HEIDELBERG (dpa) - Der Baustoffkonzern Heidelberg Cement blickt zuversichtlich auf das laufende Jahr. Der um Sondereffekte bereinigte Jahresüberschuss soll deutlich zulegen, wie das im Dax notierte Unternehmen bei Vorlage der Bilanz für 2016 mitteilte. Dank der Übernahme des Konkurrenten Italcementi hat Heidelberg mit 15,2 Milliarden Euro 13 Prozent mehr umgesetzt. Für die Aktionäre blieben 706 Millionen Euro, ein Minus von zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bereinigt um die Sondereffekte im Zusammenhang mit dem Italcementi-Kauf stieg der Gewinn um mehr als ein Viertel auf gut eine Milliarde Euro. Die Dividende soll um 23 Prozent auf 1,60 Euro je Aktie steigen. Vorstandschef Bernd Scheifele, der vor einiger Zeit eine mögliche Beteiligung des Konzerns am von US-Präsident Donald Trump geplanten Mauerbau an der Grenze zu Mexiko angedeutet hatte, will auch trotz heftiger Kritik, die er danach erfahren hat, bei diesem Thema nichts ausschließen.