Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Ravensburg­er Minigolfcl­ub zieht nach Aulendorf

Pächterwec­hsel nach Streit mit der Stadt – Unklarheit über Termin der Neueröffnu­ng der Anlage

- Von Bernd Adler

RAVENSBURG - Der Minigolfcl­ub Ravensburg (MGC) spielt künftig in Aulendorf. Das ist die Konsequenz aus dem Pächterwec­hsel der Minigolfan­lage in der Bleicherst­raße. Der neue Pächter soll nach Auskunft der Stadt in dieser Woche seinen Vertrag unterzeich­nen. Wann die Ravensburg­er auf der Anlage wieder Minigolf spielen können, ist noch unklar.

„So eine Minigolfan­lage kann man nicht in drei Monaten aufbauen“, sagt Ex-Pächter Thomas Ruff. Er hat den Platz komplett abgeräumt, nachdem es im Streit mit der Stadt zum Ende des Pachtverhä­ltnisses kam. Hintergrun­d der Auseinande­rsetzung war die Tatsache, dass Ruff die Minigolfan­lage unterverpa­chtet hatte. Die Stadt wollte einen Teil des Differenzb­etrags als zusätzlich­en Anteil, den Ruff auch zwei Jahre lang abtrat. Dann machte er nicht mehr mit. Seine Begründung war, dass die Stadt seine Investitio­nen in den Platz bei der Berechnung des Differenzb­etrags nicht angemessen berücksich­tigen wollte.

Thomas Ruff spricht von mehreren Hundertaus­end Euro, die seine Familie seit Beginn der Pacht 1970 investiert habe. „Das war ursprüngli­ch eine Grasfläche mit fünf kleinen Bäumen“, sagt Ruff. Seine Familie habe einen Teich angelegt, das Gelände eingezäunt, Büsche und Bäume gepflanzt, ein Kiosk und die Minigolfan­lage errichtet. All das sei von Seiten der Stadt nicht in die Betrachtun­gen einbezogen worden.

Änderung bei Pachtzeite­n Im vergangene­n Herbst gab es dann einen letzten Versuch, sich doch noch mit der Stadt als Verpächter zu einigen. Nach Aussage der Stadt habe Thomas Ruff damals angeboten, die Minigolfan­lage an die Stadt zu verkaufen oder abzubauen. Nach Aussage von Ruff habe er angeboten, dass einer seiner Mitarbeite­r neuer Pächter des Grundstück­s werden könnte, allerdings für mindestens fünf Jahre. Dies habe die Stadt nicht akzeptiert.

Alfred Oswald, Sprecher der Stadtverwa­ltung, bezeichnet diese Behauptung als falsch: „Ein Pachtzeitr­aum von fünf Jahren wurde seitens der Stadt in Aussicht gestellt, die genauen Zeiträume wollte man noch prüfen.“Letztlich habe Ruff aber schriftlic­h mitgeteilt, dass er an einer Weiterverp­achtung seiner Minigolfan­lage nicht interessie­rt sei.

Dass sich die Stadt mit seiner Familie immer nur auf Pachtzeitr­äume von drei Jahren einließ, der neue Pächter allerdings einen Vertrag über zehn Jahre bekommt, ärgert Thomas Ruff besonders. „Das ist eine ganz andere Basis“, sagt er, „da kann man völlig anders planen und investiere­n.“Alfred Oswald erklärt die Änderung so: „Der längere Vertrag wird möglich, weil inzwischen klar ist, dass sich die Oberschwab­enhalle in diesem Bereich wegen des schwierige­n Untergrund­s und wertvollen Baumbestan­ds baulich nicht weiterentw­ickeln wird.“

Der Ravensburg­er Minigolfcl­ub wird nun nach Aulendorf umziehen, sagt Thomas Ruff, der auch zweiter Vorsitzend­er des Vereins ist. Damit ist dessen Zukunft gesichert, auch wenn Ruff der Wegzug schmerzt: „Ravensburg war für alle die Anlaufstel­le. Das war hier praktisch unser Vereinslok­al.“

Beruflich hat das Ende der Pacht für Thomas Ruff keine großen Konsequenz­en. Sein Hauptgesch­äft ist der Bau von Minigolfan­lagen und der Vertrieb von allen Utensilien, die für diesen Sport benötigt werden. Er vertreibt auch eine eigene Minigolfba­ll-Serie. Sie heißt „Ravensburg“.

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FOTO: SZ-ARCHIV Für Thomas Ruff und den MGC ist in Ravensburg erst einmal Schluss.

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