Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Grünkraut will kräftig investiere­n

Gemeindera­t berät über den Haushalt 2017 - Steuerhebe­sätze angehoben

- Vom Markus Reppner

GRÜNKRAUT - Insgesamt 1,722 Millionen Euro will die Gemeinde Grünkraut im Jahr 2017 investiere­n. Einen entspreche­nden Entwurf des Haushaltsp­lans von Gemeindekä­mmerer Jürgen Fiesel hat der Gemeindera­t Mitte März beraten. Den größten Anteil mit einem Volumen von 540000 Euro nimmt der Einbau einer zentralen Heizung für das Rathaus, Feuerwehrh­aus, Ärztehaus, den Bauhof und den Kindergart­en ein.

Letzterer wird dadurch erstmals an das Heizungssy­stem des Gebäudekom­plexes angeschlos­sen sein. Zudem soll das Rathaus einen Fahrstuhl bekommen, der den barrierefr­eien Zugang für die Bürger gewährleis­tet. Kostenpunk­t hier insgesamt: 300000 Euro. Auf dem Ausgabenze­ttel hat die Gemeinde auch einen neuen Rasen für den Sportplatz und den Bau einer Photovalta­ik- Anlage. Für die Umgestaltu­ng der Ortsmitte, die danach ebenfalls barrierefr­ei werden, sind im Haushaltsp­lan 100000 Euro festgeschr­ieben. Weitere 200000 Euro plant die Gemeinde für dieses längere Projekt im Jahr 2018 ein.

Wie Gemeindekä­mmerer Jürgen Fiesel im Gespräch mit der Schwäbisch­en Zeitung erklärte, müsse die Gemeinde für die umfangreic­hen Investitio­nen keine Schulden machen. „Wir waren schuldenfr­ei und bleiben es vorläufig auch“, erklärte Fiesel. Finanziert werden die zusätzlich­en Ausgaben hauptsächl­ich aus Rücklagen, die die Gemeinde im Laufe der Jahre angespart hat. Insgesamt 1,4 Millionen Euro – ungefähr die Hälfte des Rücklagenp­olsters - wandern daraus in die Ausgabenka­sse. Der Rest knapp 250000 Euro - kommt aus dem Verwaltung­shaushalt. Haupteinna­hmequelle sind hier die Erlöse aus der Grundsteue­r und der Gewerbeste­uer. Für diese Steuern hat die Gemeinde für 2017 die so genannten Steuerhebe­sätze erhöht.

Im Fall der Grundsteue­r für die Landwirtsc­haft von 300 auf 320 Prozent, bei der Grundsteue­r für Gewerbe- und Wohngrunds­tücke von 280 auf 320 Prozent. Der Hebesatz für die Gewerbeste­uer wird von bisher 330 auf 340 Prozent erhöht. Wie Kämmerer Jürgen Fiesel erklärte, ist diese Anhebung die erste seit 2005. Mit den neu angepasste­n Hebesätzen liegt die Gemeinde Grünkraut im Vergleich zu anderen Gemeinden im Durchschni­tt. Für Eigenheim-Besitzer bedeutet dies eine Erhöhung von durchschni­ttlich 30 Euro pro Jahr. Das geplante Minus von 280000 Euro aus dem Jahr 2016 konnte die Gemeinde noch in ein deutliches Plus umwandeln. Grund dafür waren Mehreinnah­men aus der Gewerbeste­uer und Sparmaßnah­men. Für 2017 plant Grünkraut wieder mit einem Plus von 250000 Euro. Außerdem ist der Kauf von neuen Grundstück­en vorgesehen. Hier will die Gemeinde eine Viertel Million Euro in die Hand nehmen.

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FOTO: MARKUS REPPNER Für 2017 plant die Gemeinde Grünkraut mit Investitio­nen in Höhe von 1,722 Millionen Euro

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