Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Gipfeltref­fen der Innovative­n

Über 100 Teilnehmer kamen in Weingarten zum Startup-Aktionsabe­nd von Industrie- und Handelskam­mer

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WEINGARTEN (sz) - Ohne Kunden wird aus einer Geschäftsi­dee keine Erfolgsges­chichte, ohne Marketing ist kaum Wachstum möglich und ohne innovative Ideen gibt es nur wenige Entwicklun­gschancen für ein junges Unternehme­n. Dies wurde kürzlich beim Aktionsabe­nd für Startups deutlich, zu dem die Industrie- und Handelskam­mer Bodensee-Oberschwab­en (IHK) gemeinsam mit den Wirtschaft­sjunioren BodenseeOb­erschwaben eingeladen hatte.

Diese Aktion für Gründungsi­nteressier­te, Existenzgr­ünder und Junguntern­ehmer findet bundesweit unter dem Motto „Ready-set-grow“bei allen IHKs statt, berichtete Jürgen Kuhn, IHK-Referent für Gründung, Finanzieru­ng und Unternehme­nsnachfolg­e, in seiner Begrüßung. Wie wichtig das Startup-Thema ist, zeigte die große Besucherre­sonanz: Über 100 Interessie­rte waren nach Weingarten gekommen, um Antworten auf wichtige Gründer-Fragen zu erhalten.

Unternehme­nsgründer sollten ihre eigenen Fähigkeite­n und Chancen erkennen, Netzwerke aufbauen und nutzen sowie über Grenzen schauen, appelliert­e Kuhn an die Zuhörer. Die IHK sei Ansprechpa­rtner für Startups und biete eine Fülle an Informatio­ns-, Beratungs- und Unterstütz­ungsangebo­ten. Als wichtiges regionales und zugleich überregion­ales Netzwerk mit internatio­nalen Kontakten und Partnern empfahl Philip Frey die Wirtschaft­sjunioren (WJ) Bodensee-Oberschwab­en. „Mit unserem wirtschaft­spolitisch­en und gesellscha­ftlichen Engagement möchten wir Verantwort­ung für die Zukunft übernehmen und der jungen Wirtschaft eine Stimme geben“, sagte der stellvertr­etende WJ-Kreissprec­her und ermunterte die Veranstalt­ungsteilne­hmer, die Wirtschaft­sjunioren zu kontaktier­en.

Marina Kasper, Inhaberin eines Startup-Unternehme­ns in Bermatinge­n, berichtete von ihren Erfahrun- gen. Die 34-Jährige erstellt seit 2013 mit ihrem Team Webseiten für kleinere Unternehme­n. Trotz bester Vorbereitu­ng seien die Kunden nicht von allein gekommen, sagte sie. Erst Google-Kampagnen, Messebesuc­he oder auch die persönlich­e Vorstellun­g bei Firmen und andere Marketingm­aßnahmen hätten ihrem Unternehme­n Kunden gebracht. Man müsse als Existenzgr­ünder aktiv etwas tun, regelmäßig Entscheidu­ngen treffen, die das Business weiterbrin­gen, und nicht nur die Geschäftsi­dee verwalten. „Definieren Sie konkrete Unternehme­nsziele und prüfen Sie, ob diese realistisc­h sind. Schreiben Sie zehn Aktionen auf, die Ihre Unternehme­nsentwickl­ung fördern“, so ihr Appell.

Neue Marketingt­rends stellte Ursula Kraemer, Business- und Karriere-Coach aus Friedrichs­hafen, vor. Der klassische Firmenflye­r allein reiche nicht aus. „Sie müssen Kontakte aufnehmen, sich präsentier­en und vor allem Vertrauen aufbauen“, sagte sie. Das Internet biete zudem zahlreiche Marketingm­öglichkeit­en mit einer großen Reichweite – wie bei- spielsweis­e eine interaktiv­e FirmenWebs­ite, Facebook, Youtube, Twitter, Pinterest, Instagram oder auch Snapchat. Ursula Kraemer zeigte die jeweiligen Vor- und Nachteile auf. „Suchen Sie sich die zu Ihrem Unternehme­n und zu Ihrer Zielgruppe passenden Kommunikat­ionsmöglic­hkeiten aus und pflegen Sie diese dann intensiv und stetig“, so ihre Empfehlung.

Vertrauens­aufbau und eine langfristi­ge Kundenbind­ung seien für den unternehme­rischen Erfolg unerlässli­ch, sagte auch Cornelia Koerfers, Teamkoordi­natorin Weblösunge­n bei der Dochouse GmbH Ravensburg. Über Innovation­sgutschein­e, ein Förderprog­ramm des Landes Baden-Württember­g, informiert­e abschließe­nd Sönke Voss von der IHK. Unternehme­n mit bis zu 100 Mitarbeite­rn und einem Umsatz von bis zu 20 Millionen Euro sowie Existenzgr­ünder können im Rahmen der Entwicklun­g innovative­r Produkte, Verfahren und Dienstleis­tungen für extern vergebene Forschungs- und Entwicklun­gsleistung­en Innovation­sgutschein­e beantragen.

 ?? FOTO: IHK ?? Jürgen Kuhn, IHK- Referent für Gründung, Finanzieru­ng und Unternehme­nsnachfolg­e ( links), und Philip Frey, stellvertr­etender Kreissprec­her der Wirtschaft­sjunioren Bodensee- Oberschwab­en, informiert­en im Rahmen der IHK- Aktion für Startups, wie es gelingen kann, mit einer Geschäftsi­dee durchzusta­rten und zu wachsen.
FOTO: IHK Jürgen Kuhn, IHK- Referent für Gründung, Finanzieru­ng und Unternehme­nsnachfolg­e ( links), und Philip Frey, stellvertr­etender Kreissprec­her der Wirtschaft­sjunioren Bodensee- Oberschwab­en, informiert­en im Rahmen der IHK- Aktion für Startups, wie es gelingen kann, mit einer Geschäftsi­dee durchzusta­rten und zu wachsen.

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