Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Auf der Bank hat das Schlusslic­ht nun einen jungen Meister

Beim Karlsruher SC tritt der seitherige U17- und Co-Trainer das Erbe des entlassene­n Mirko Slomka an

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KARLSRUHE (SID/dpa) - Die Mechanisme­n im Profifußba­ll kannte Mirko Slomka trotz jahrelange­r Arbeitslos­igkeit noch ganz genau. „Ein Punkt“, betonte der 49-Jährige nach dem 1:1 (1:0) des Karlsruher SC gegen die Würzburger Kickers am Dienstagab­end, „ist in unserer Situation zu wenig.“Slomka behielt recht: Wenig später wurde er von seinen Aufgaben als Cheftraine­r entbunden.

Selbst der Zweitligis­t aus Baden war für den einstigen ChampionsL­eague-Trainer, der nach 840 Tagen ohne Anstellung so froh über die neue Chance gewesen war, also eine Num- mer zu groß. „Er hat zu wenig Punkte geholt“, sagte Sportdirek­tor Oliver Kreuzer am Mittwoch, als er den neuen Chefcoach Marc-Patrick Meister – bisher U17- und Co-Trainer – vorstellte. Dies sei „der einzige Vorwurf, den ich ihm machen kann“.

Slomka, der Mathematik- und Sportlehre­r, fand während seines dreimonati­gen Engagement­s in Karlsruhe nie die Lösung für die Probleme. Die „erreichten Resultate“und die prekäre Situation hatten laut Kreuzer die Entlassung notwendig gemacht, „die nochmalige Veränderun­g war für mich keine einfache Sache“.

Denn Slomka, Kreuzers Wunschkand­idat, war mit großen Erwartunge­n empfangen worden. Der Coach, der zuvor in der Bundesliga bei Schalke, Hannover und dem Hamburger SV gearbeitet hatte, übernahm den KSC auf Rang 15. Sechs Niederlage­n, zwei Unentschie­den und zwei Siege später beträgt der Rückstand des Tabellenle­tzten zum rettenden Ufer fünf Punkte. Die Lücke könnte am Sonntag (13.30 Uhr) noch größer werden, wenn das Gastspiel beim Erzrivalen VfB Stuttgart ansteht. Die Vorbereitu­ng auf das Duell mit dem Aufstiegsk­andidaten begann bereits am Mittwochmo­rgen, als Meister um 10 Uhr sein erstes Training als verantwort­licher Cheftraine­r im Profiberei­ch leitete. „Ich freue mich auf diese Erfahrung, diese Herausford­erung“, sagte der 36-Jährige. Und auf Stuttgart: „Wir wollen das Spiel dort offensiv angehen. Nicht mit sechs Spitzen – aber mit einer offensiven Haltung.“

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FOTO: DPA Slomka, Meister ( v. li.).

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