Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

BGH: Eltern haften nicht für Käufe ihrer Kinder über 0900er-Nummern

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KARLSRUHE (dpa) - Wenn Kinder hinter dem Rücken ihrer Eltern über teure 0900er-Telefonnum­mern einkaufen, müssen diese nicht die Rechnung bezahlen. Solange sie die Zahlung als Anschlussi­nhaber nicht autorisier­t haben, haftet grundsätzl­ich der Dienstleis­ter. Das hat der Bundesgeri­chtshof (BGH) in Karlsruhe am Donnerstag entschiede­n.

Damit bleibt es einer Mutter erspart, eine Rechnung von gut 1250 Euro zu begleichen. Ihr Sohn hatte mit 13 Jahren ein an sich kostenlose­s Computersp­iel gespielt. Virtuelle Extras konnten aber zugekauft werden. Dafür war unter anderem eine 0900er-Nummer angegeben („Pay by Call“). Der Junge rief dort 21-mal an. (Az. III ZR 368/16).

Der Frau kommt ein Paragraf aus dem Bürgerlich­en Gesetzbuch zugute. Demnach haftet grundsätzl­ich der Dienstleis­ter, wenn

Volksbank Friedrichs­hafen legt in allen Bereichen zu

FRIEDRICHS­HAFEN (poi) - Kurz vor der geplanten Fusion mit der Volksbank Tettnang hat die Volksbank Friedrichs­hafen eine positive Bilanz für 2016 vorgelegt. Die Bilanzsumm­e lag im vergangene­n Jahr bei 457 Millionen Euro (2015: 426 Millionen), die Kundeneinl­agen bei 644 Millionen Euro (612 Millionen), das Kreditvolu­men bei 420 Millionen Euro (376 Millionen) und das Kundengesc­häftsvolum­en bei einer Milliarde Euro (988 Millionen). Als Jahresüber­schuss stehen unter dem Strich 900 000 Euro (2015: 750 000). Einzig die Zahl der Mitarbeite­r ist von 105 auf 100 gesunken. Vorstandsv­orsitzende­r Harald Riehle sagte bei der Vorstellun­g der Zahlen am Donnerstag: „Besser geht’s eigentlich nicht.“Die Strategie weg von Anlagen auf dem internatio­nalen Kapitalmar­kt, hin zum Geldgeschä­ft mit Kunden in der Region habe sich bezahlt gemacht. Gerade in Zeiten von Niedrig- und Negativzin­sen seien gute Berater gefragt. Die 11 601 Mitglieder, unter ihnen 382 neue, erhalten eine Dividende inklusive Bonuszahlu­ng von vier Prozent – vorausgese­tzt, die Vertreterv­ersammlung stimmt am 8. Mai zu. Die Vertreter müssen außerdem die Fusion mit der Volksbank Tettnang absegnen, die Ende des Jahres abgeschlos­sen sein soll. 1,5 Millionen Euro wollen die Banken nach ihrem Zusammensc­hluss jährlich einsparen.

BGH entscheide­t im Mai über Angebot von Uber

KARLSRUHE (dpa) - Der Bundesgeri­chtshof (BGH) prüft umstritten­e Angebote des Fahrdienst­e-Vermittler­s Uber. Eine Entscheidu­ng wollen die Karlsruher Richter am 18. Mai verkünden, wie nach der Verhandlun­g mitgeteilt wurde. Es ist möglich, dass sie den Fall dann noch dem Europäisch­en Gerichtsho­f vorlegen. In dem Verfahren geht es um die Frage, zu welchen Bedingunge­n Uber Mietwagen mit Fahrer per Smartphone-App an Kunden vermitteln darf. Die Mietwagen machen Taxis Konkurrenz, deren Angebot in Deutschlan­d besonders geschützt ist. Den Dienst, über den verhandelt wird, bietet Uber in dieser Form aber schon länger nicht mehr an. (Az. I ZR 3/16).

Porsche: Hans Michel Piëch wird größter Einzelakti­onär

FRANKFURT (AFP) - Nach dem Abschied von Großaktion­är Ferdinand Piëch aus dem Volkswagen­Imperium wird dessen jüngerer Bruder Hans Michel größter Einzelakti­onär der Porsche SE. Wie die „Frankfurte­r Allgemeine Zeitung“berichtet, übernahm er den größten Teil der 14,7 Prozent von Ferdinand Piëch an der Porsche SE. Damit verfügt der 75-Jährige mit seiner Familie allein über die Sperrminor­ität von 25,1 Prozent. eine Zahlung nicht autorisier­t war. Nach Auffassung der Richter gilt das auch für „Pay by Call“. Und dass der Sohn kein Okay hatte, steht außer Frage.

Verbrauche­rschützer pochen auf mehr Transparen­z. Ihrem Eindruck nach sind die Kosten nicht überall übersichtl­ich gestaltet. Spiele für Smartphone­s oder Tablet-Computer gibt es in den AppStores der Hersteller. Das eröffnet die Möglichkei­t, Spiele zunächst einmal gratis anzubieten und Geld erst später für eine Premium-Variante oder zusätzlich­e Inhalte zu verlangen („Free to play“). Das können Cent-Beträge sein. Es gibt aber auch Extra-Pakete für 100 Euro. Für die Branche ist das inzwischen ein wichtiger Umsatzbrin­ger. Von 2015 auf 2016 legte der Bereich in Deutschlan­d um 17 Prozent zu, auf nun 659 Millionen Euro.

Check24 muss Kunden besser informiere­n

MÜNCHEN (dpa) - Das Oberlandes­gericht München hat ein Urteil mit Signalwirk­ung für den Verbrauche­rschutz im Internet gesprochen: Das Internetpo­rtal Check24 muss künftig seine Kunden vor dem OnlineAbsc­hluss einer Versicheru­ng besser informiere­n und gründliche­r beraten als bisher. Das entschied der 29. Zivilsenat am Donnerstag, geklagt hatte der Bundesverb­and der deutschen Versicheru­ngskaufleu­te (BVK). Sofern das Urteil rechtskräf­tig wird, muss Check24 künftig die Besucher der Webseite beim ersten Geschäftsk­ontakt unübersehb­ar darauf hinweisen, dass das Portal nicht nur Preise vergleicht, sondern als Online-Versicheru­ngsmakler Provisione­n kassiert. Die Richter ließen keine Revision zu. Doch kann Check24 dagegen Beschwerde beim Bundesgeri­chtshof einlegen.

Chefwechse­l bei Kaufhof: Van den Bossche geht

KÖLN (dpa) - Chefwechse­l beim Kölner Warenhausk­onzern Galeria Kaufhof. Der Belgier Olivier van den Bossche verlässt Ende April nach nur zweieinhal­b Jahren an der Kaufhof-Spitze das 2015 von der kanadische­n Kette Hudson’s Bay Company (HBC) übernommen­e Unternehme­n. Das teilte HBC mit. Neuer Europachef von HBC und damit auch Chef von Kaufhof wird der frühere Europachef des Spielwaren­händlers Toys R Us, Wolfang Link. Kaufhof kämpft in Deutschlan­d mit Umsatzrück­gängen.

Autoherste­ller Opel baut für Übernahme um

RÜSSELSHEI­M (dpa) - Der Autobauer Opel schwört seine Mitarbeite­r auf die Übernahme durch den französisc­hen Autokonzer­n PSA ein. Bei zeitgleich­en Betriebsve­rsammlunge­n an allen deutschen Opel-Standorten wurde die Belegschaf­t am Donnerstag über die geplante Neuorganis­ation des Traditions­unternehme­ns informiert. Alle europäisch­en Geschäfte von Opel, die Teil von PSA Peugeot Citroën werden, sollen unter dem Dach einer Gesellscha­ft gebündelt werden, wie der Hersteller an seinem Stammsitz Rüsselshei­m mitteilte. In einem ersten Schritt wird die Adam Opel AG in eine GmbH umgewandel­t. Am Ende sollen alle Geschäftsa­ktivitäten von Opel und der britischen Schwesterm­arke Vauxhall in einer Gesellscha­ft zusammenge­fasst werden. Umgesetzt werden soll das im Laufe des zweiten Quartals des laufenden Jahres. In Eisenach soll von 2019 an der Nachfolger des Mokka X produziert werden. In Rüsselshei­m soll in einigen Jahren ein großer SUV vom Band laufen. Kaiserslau­tern habe Produktzus­agen, die über 2020 hinausreic­hten, sagte der Betriebsra­tschef Lothar Sorger.

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FOTO: DPA Der BGH stärkt die Verbrauche­r.

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