Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Leserbrief

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Zum Bericht „ Frauentor: Radler sollen mitten auf die Straße“(SZ vom 2. April):

„Erhebliche Risiken für Radfahrer“

Der Bericht in der „Schwäbisch­en Zeitung“zu der Neugestalt­ung des Frauentorp­latzes lässt heiße Diskussion­en im Gemeindera­t erahnen.

Einige Räte scheinen erhebliche Bedenken bzgl. der Planung zu haben und hier insbesonde­re zu Radlinien auf der Straße. Aber wer sich nur etwas intensiver mit diesem Thema beschäftig­t hat, weiß, dass die Verkehrsfü­hrung für Radfahrer auf den Straßen gemeinsam mit den Autos sicherer ist als getrennte Radwege.

Frappieren­der ist aber, dass man hier aufschreit und gleichzeit­ig doch bereit ist, erhebliche Risiken für Radfahrer und vor allem Rad fahrende Schüler einfach so in Kauf zu nehmen: Denn die vielen Schüler aus den einwohners­tärksten Ortschafte­n Weißenau, Oberhofen und Eschach radeln alle über die Federburgs­traße durch das Nadelöhr an der Rauberhöhl­e in die Burgstraße, stoßen dort direkt auf den Verkehr und müssen anschließe­nd wieder aus der Altstadt kommend die Wilhelmstr­aße (eine Bundesstra­ße) queren, um über die Frauenstra­ße in den Wassertret­er zu gelangen.

Man hat verpasst, den Bereich um das Kunstmuseu­m fahrradfre­undlich zu gestalten, und über Lotsen an den beiden weiteren Kreuzungen auf diesem Süd/Nordweg denkt auch niemand nach, obwohl es Städte gibt, die dies praktizier­en.

Vor diesem Hintergrun­d fällt es mir wirklich schwer, Ravensburg als fahrradfre­undlich zu bezeichnen. Natürlich hat es im Fall von Kopenhagen 40 Jahre beständige, nachhaltig­e und konzeption­elle Arbeit gebraucht, um die fahrradfre­undlichste Stadt Europas zu schaffen, aber irgendwann sollte man in Ravensburg zumindest ernsthaft damit anfangen. Markus Braig, Ravensburg

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