Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Klimaschutz auch im Kleinen
In Baienfurt stellte sich Veerle Buytaert als Beauftragte vor
BAIENFURT - Sie heißt Veerle Buytaert, ist Belgierin und seit 2016 als Klimaschutzmanagerin für den Gemeindeverwaltungsverband Mittleres Schussental tätig, also für die Städte Ravensburg, Weingarten und für die Gemeinden Baienfurt, Baindt und Berg. Veerle Buytaert stellte sich jetzt im Baienfurter Gemeinderat vor, eine sympathische, selbstbewusste junge Frau, die nahezu akzentfrei Deutsch spricht und deren Stelle auf drei bis maximal fünf Jahre befristet ist. 60 Prozent der Personalkosten trägt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau- und Reaktorsicherheit.
Buytaert ist Bioingenieurin. Jahrelang hat sie in Südamerika gearbeitet und dort landwirtschaftliche Projekte geleitet, vor allem in Brasilien.
ANZEIGE Doch was tut eine Klimaschutzmanagerin im Schussental? Demnächst, so berichtete sie im Baienfurter Gemeinderat, werde ein Klimaschutz-Leitbild zusammengestellt, dem ein Masterplan folge. Das Wichtigste dabei sei der Aufbau einer Website für die Mitgliedsgemeinden. Ein Budget habe sie auch, doch das werde nicht ausreichen. Das Erste sei ein Workshop mit externer Beratung. Ansonsten blieb sie eher im Vagen.
Gemeinsame Erklärung Schon im September 2012 hatte der Gemeindeverband Mittleres Schussental eine gemeinsame Erklärung für ein CO2-neutrales Schussental formuliert, Beschlüsse über ein sogenanntes integriertes Energieund Klimaschutzkonzept. Dabei sollen bis zum Jahre 2020 unter anderem folgende Ziele erreicht werden: eine 50-prozentige regenerative Stromabdeckung durch Eigenstromerzeugung oder regenativen Strombezug, eine 20-prozentige regenerative Wärmeabdeckung im Mittleren Schussental und eine 40-prozentige CO2-Einsparung im Vergleich zum Jahre 1990.
Auch in einem Kommunalparlament komme dem Klimaschutz eine wichtige Rolle zu, fand Uwe Hertrampf, Fraktionssprecher der Grünen und Unabhängigen im Gemeinderat, doch könne man in Baienfurt allein natürlich nicht das Klima der Welt retten. Kleine Schritte seien also angesagt, meinte Andrea Arnhold (CDU). Doch entstünden auf kommunaler Ebene die meisten Emissionen, so Ulrich Mützel (CDU). Marga Fischer (G+U): „Wir müssen selbst etwas machen. Viele kleine Maßnahmen sind notwendig.“