Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Die letzte Hoffnung zerstört

Leiche am Donauufer höchstwahr­scheinlich die vermisste Studentin aus Regensburg

- Von André Jahnke

REGENSBURG (dpa) - Nach dem Fund einer Frauenleic­he in der Donau scheint sicher zu sein: Die seit Wochen vermisste Studentin Malina K. ist tot. Hinweise auf ein Gewaltverb­rechen gibt es laut Polizei nicht.

Fast drei Wochen lang hat die Familie der Regensburg­erin gehofft, dass Malina K. doch noch am Leben ist. Doch seit Freitagfrü­h scheint auch das letzte bisschen Hoffnung zerstört. Am Freitag wurde die Leiche einer jungen Frau an einem Donauufer in Donaustauf bei Regensburg entdeckt. „Anhand der Bekleidung und der äußeren Umstände handelt es sich mit hoher Wahrschein­lichkeit bei der Leiche um die Studentin“, sagt Polizeispr­echer Armin Bock, sichtlich mitgenomme­n, an der Fundstelle. Endgültige Gewissheit wird erst ein DNA-Abgleich bringen – wann dessen Ergebnis vorliegt, steht noch nicht fest. Wahrschein­lich ist die 20-Jährige ertrunken.

Eine Spaziergän­gerin hatte am Morgen um 8.10 Uhr eine Leiche auf der Donau treiben sehen und die Einsatzkrä­fte alarmiert. Mithilfe der DLRG wurde die Leiche geborgen. Die tote Frau wurde zur Rechtsmedi­zin in Erlangen gebracht. Nach ersten dortigen Untersuchu­ngen ging die Polizei am Nachmittag davon aus, dass die junge Frau ertrunken. Es gebe keinerlei äußerliche Hinweise auf Fremdeinwi­rkung und Gewalt.

Am Morgen passieren Kreuzfahrt­schiffe die Fundstelle unweit der Gedenkstät­te Walhalla, auch Güterschif­fe fahren vorbei. Die Uferwege sind bei Ausflügler­n und Spaziergän­gern sehr beliebt. Wenige Stunden nach der Alarmierun­g erinnert nichts mehr an den grausigen Fund.

Nach einer Party verschwund­en Malina K. war am 19. März auf dem Heimweg von einer langen Party verschwund­en. Kurz zuvor hatte die junge Frau noch mit einer Mitbewohne­rin telefonier­t, um sich nach dem Weg zu erkundigen. Zu diesem Zeitpunkt befand sie sich nach eigenen Angaben im Regensburg­er Stadtpark. Ihr Handy entdeckte ein Spaziergän­ger später im wenige Hundert Meter entfernten Herzogspar­k am Donauufer. Etwa zehn Kilometer davon entfernt wurde jetzt die Leiche entdeckt.

Die Polizei hatte bei der tagelangen Suche Hubschraub­er sowie Leichensuc­hhunde eingesetzt und die Uferböschu­ngen durchkämmt. In der ZDF-Fahndungss­endung „Aktenzeich­en XY… ungelöst“wurde der Fall bundesweit bekannt. Konkrete Hinweise gab es danach aber nicht. Der Vater der Studentin hatte mit Plakatakti­onen und in sozialen Netzwerken um Hinweise gebeten und sogar eine Belohnung von rund 51 000 Euro ausgesetzt – alles erfolglos. Der Vater wollte sich am Morgen nicht äußern. „Bitte haben Sie Verständni­s, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt nichts sagen wollen“, heißt es.

„Auch die äußere Erscheinun­g und die Haarfarbe lassen kaum einen Zweifel zu, dass es sich um die gesuchte Studentin handelt“, sagt Polizeispr­echer Bock. Aber erst der DNA-Test wird Gewissheit bringen.

 ?? FOTO: DPA ?? Das Donauufer im bayerische­n Donaustauf, wo die Leiche einer jungen Frau gefunden wurde.
FOTO: DPA Das Donauufer im bayerische­n Donaustauf, wo die Leiche einer jungen Frau gefunden wurde.

Newspapers in German

Newspapers from Germany