Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Chancenlos gegen die USA
PLYMOUTH (dpa/sz) - Die deutschen Eishockey-Frauen haben – erwartungsgemäß – ihr erstes Finale bei einer Weltmeisterschaft verpasst. Die Auswahl des Deutschen EishockeyBundes war im Halbfinale gegen Gastgeber USA, immerhin siebenmaliger Weltmeister, beim 0:11 (0:2, 0:5, 0:4) in Plymouth schlicht chancenlos. Bereits in der Nacht zum heutigen Samstag (bei Druckbeginn dieser Ausgabe war die Begegnung noch nicht beendet) traf das Team von Trainer Benjamin Hinterstocker im Spiel um die Bronzemedaille auf Finnland. Die Nordeuropäerinnen hatten ihr Halbfinale gegen Kanada mit 0:4 (0:1, 0:2, 0:1) verloren, nachdem ihnen in der Vorrunde noch ein überraschendes 4:3 gelungen war.
Die bislang erstaunlich starke DEB-Mannschaft geriet in ihrem ersten WM-Halbfinale schon nach 66 Sekunden durch Hilary Knight in Rückstand. Nach fünf Gegentoren binnen 253 Sekunden zum 0:7 ging Torhüterin Jennifer Harß, die im Ligen-Alltag für den Männer-Oberligisten ERC Sonthofen Pucks fängt, in der 27. Minute vom Eis. Nachfolgerin Ivonne Schröder kassierte im letzten Drittel die übrigen vier Treffer. „Es war ein unheimlich schweres Spiel“, sagte die Torhüterin von Tornado Niesky nach der zehnten Niederlage gegen die USA im zehnten Vergleich seit 1994. Die Torbilanz lautet nun 5:102. Kapitän Julia Zorn (ESC Planegg) stellte fest: „Die Amerikanerinnen spielen noch in einer anderen Liga. Das Ergebnis mag zwar hoch erscheinen, aber dennoch haben wir Charakter gezeigt und uns nie hängen lassen.“
Schon vor dem Duell gegen die favorisierten Finninnen betonte Stürmerin Zorn mit Blick auf die vorherigen Siege gegen Schweden (3:1), Tschechien und Russland (jeweils 2:1): „Insgesamt haben wir ein Riesenturnier gespielt, werden uns aber nicht darauf ausruhen. Gegen Finnland werden wir versuchen, unser bestes Eishockey zu zeigen.“