Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Heilsames aus dem Küchengarten
Ob Bärlauch oder Brennnessel, Gänseblümchen oder Giersch, Lungenkraut oder Lindenblätter, Veilchen oder Vogelmiere – diese und viele weitere Frühlingsboten sammelt Elisabeth Maria Mayer und bereichert damit ihren Speiseplan um viele gesunde Mineralstoffe und Vitamine. Suppen, Salate, Brotaufstriche, Gebäck, Limonaden und Tees finden sich in ihren Rezeptvorschlägen, die alle auf den Schätzen der Natur beruhen. Doch das ist nicht alles. Die Kräuterfee zeigt ihren Lesern auch, wie man heilsame Tinkturen und Salben sowie belebende Peelings und Badezusätze herstellt.
Die Autorin startet mit ihren Streifzügen durch die Natur im Vorfrühling und hakt so eine Jahreszeit um die andere ab, bis sie im letzten Kapitel dann zum Genießen der im Laufe des Jahres konservierten Vorräte einlädt. Sie schließt das Buch mit ihrem Rezept für ein WalnussFrüchtebrot ... Das klingt verlockend, aber jetzt ist erst einmal Körperreinigung angesagt. Im Frühling soll der Stoffwechsel hochgefahren werden. Das gelingt laut Mayer am besten mit dem zweiwöchigen kurmäßigen Genuss von Kräutern und Blüten. Wer dann noch auf Süßigkeiten und Wurst verzichte, verliere auch so manches Winterpölsterchen.
Zu den essbaren Wildkräutern zählt bekanntlich auch Giersch, von Gartenbesitzern das wohl am meisten gefürchtete Wurzelunkraut. Trotzdem kann er mit anderen Doldenblütlern verwechselt werden. Deshalb sollt man sich laut Mayer den Vers merken: „Drei, drei, drei – bist beim Giersch dabei“. Soll heißen: Der Blattstiel ist dreikantig, das Blatt ist dreigeteilt und auch die Einzelblätter sind wiederum dreigeteilt.
Neulingen beim Pflanzen- und Pilzesammeln sei aber trotzdem empfohlen, noch ein gesondertes Bestimmungsbuch zurate zu ziehen, denn dieses neue Werk der Autorin geht mehr auf die Verwertbarkeit ein als auf die Identifizierung.