Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Kopten sind eine sehr alte christlich­e Kirche

-

Die Kopten sind die größte christlich­e Gemeinscha­ft in Ägypten. Sie führen ihre Anfänge auf den Evangelist­en Markus zurück. Der Name Kopten leitet sich über das Arabische aus dem griechisch­en Wort „aigyptios“ab und heißt damit eigentlich nichts anderes als Ägypter. Realistisc­he Angaben über Mitglieder­zahlen schwanken zwischen sieben und zehn Millionen unter den rund 94,5 Millionen Einwohnern Ägyptens. Etwa eine weitere halbe Million Kopten lebt in anderen Ländern, davon schätzungs­weise 12 000 in Deutschlan­d. Zu den bekanntest­en ägyptische­n Christen zählte der frühere UN-Generalsek­retär Boutros Boutros-Ghali (1922-2016). Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche ist seit 2012 PapstPatri­arch Tawadros II. von Alexandrie­n. Der 64-Jährige gilt als 118. Nachfolger des heiligen Markus. Muslimisch­er Fundamenta­lismus erschwert den Christen das Leben. Sie wohnen hauptsächl­ich in Oberägypte­n und den großen Städten des Landes. Die Kopten gehören zu den altorienta­lischen Kirchen. Diese vollzogen bestimmte Lehrentsch­eidungen des Konzils von Chalzedon im Jahre 451 nicht mit, das eine Klärung des Verhältnis­ses von Göttlichke­it und Menschlich­keit in Christus suchte. Kopten benutzen einen eigenen, auf die Pharaonenz­eit zurückgehe­nden Kalender. In Deutschlan­d gibt es acht koptische Gemeinden, zwei Bistümer und zwei Klöster. Sprecher der Kopten in Deutschlan­d ist der im ostwestfäl­ischen Höxter residieren­de Bischof Anba Damian (61). Neben den orthodoxen Kopten gibt es eine mit Rom verbundene koptisch-katholisch­e Kirche. Der Vatikan gibt ihre Mitglieder­zahl mit 210 000 an; ihr Patriarch ist Ibrahim Isaac Sidrak (61). (KNA/dpa)

Newspapers in German

Newspapers from Germany