Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Bank-Experten raten weiterhin zu Aktien

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STUTTGART (dpa) - Niedrige Zinsen und steigende Inflation: Viel Rendite gibt es mit verzinsten Anlageform­en derzeit nicht. An Aktien kommen Anleger daher kaum vorbei. Doch lohnt sich ein Einstieg noch, nachdem die Börsenkurs­e in den vergangene­n Jahren stetig gestiegen sind? Experten sind zuversicht­lich: „Der Dax steht zwar nah an seinem Rekordstan­d, aber das ist nicht entscheide­nd“, sagte Carsten Klude, Chefvolksw­irt der Hamburger Privatbank M.M. Warburg, auf der gerade zu Ende gegangenen Anlegermes­se Invest in Stuttgart. „Entscheide­nd ist, wie es den Unternehme­n geht.“Gemessen daran, seien Aktien nicht überbewert­et.

Vor allem in Europa seien die Aussichten nach wie vor gut, ergänzte der Chefökonom der Commerzban­k, Jörg Krämer. „In der Nullzinsph­ase sind Dividenden­titel ein großes Thema“, sagte Krämer. Denn solange Sparer für Einlagen bei den Banken immer weniger bekommen, seien die jährlichen Ausschüttu­ngen für viele Anleger eine Alternativ­e.

Hohe Dividenden­rendite Allein bei den 30 Aktiengese­llschaften des deutschen Leitindex Dax beträgt die Dividenden­rendite in diesem Jahr rund 2,8 Prozent. Zum Vergleich: Tagesgeldk­onten bringen laut der FMH-Finanzbera­tung derzeit im Schnitt 0,16 Prozent (Stand: 7. April 2017). „Das wird sich auch erst ändern, wenn die Zinsen wieder steigen“, sagte Krämer.

Allerdings müssten sich Anleger bei Aktien darauf einstellen, dass es Rückschläg­e geben kann, sagte Lutz Welge von der Bank Julius Bär auf der Invest: „Wer sein Geld in zwei Jahren braucht, sollte jetzt nicht unbedingt einsteigen.“Um stärkere Kursrückgä­nge an den Aktienmärk­ten verkraften zu können, müssten Anleger mindestens zehn Jahre dabeibleib­en.

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