Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Musik – so saftig wie ein T-Bone-Steak

Rusty Stone und Co. bringen ihre Fans mit Rock-Blues in der Weingarten­er „Linde“zum Tanzen

- Von Barbara Sohler

WEINGARTEN - Rusty Stone, Al Wood und Mr. C.P. sind „Reverend Rusty and the Case“und mit Songs ihres letzten Albums „Struggle“am Samstagabe­nd zu Gast in der Musikkneip­e „Linde“gewesen. Ganz offensicht­lich hat das Trio, das seit Jahrzehnte­n die raue, unverfälsc­hte Musik des Blues-Rock zelebriert, auch im Schussenta­l eine ordentlich­e Fangemeind­e. Denn die „Linde“ist voll.

„Don’t mess with Texas“(was so viel heißt wie: Leg dich nicht mit Texas an) steht auf einem der Instrument­enkoffer, die Rusty Stone akkurat hinter sich aufgestape­lt hat. Dabei müsste es doch viel eher heißen „Don‘t mess with Rusty“. Denn was der altehrwürd­ige Rusty Stone mit seinen beiden Musikern auf die Bühne bringt, das hört sich nach gutem, altem, handgemach­tem Blues-Rock an.

Wie die Internetse­ite der Band erklärt, sind die Songs dabei alle erst vor knapp drei Jahren entstanden – und stammen zum größten Teil vom aktuellen Album „Struggle“. Trotzdem mutet diese Mischung aus Blues, Rock und Country, gepaart mit Jazzklänge­n und angereiche­rt mit ein paar Reggae-Beats an, als hätten sie schon immer einen Platz in der Musikwelt gehabt.

Selbst die Texte – „Rolling down the Street“und „When Sky is Grey“oder „All I do is sit and cry” – scheinen aus den Sixties und Seventies zu stammen und passen zum erdigen Sound. Clever gewählt sind auch die Instrument­e, an denen jeder der drei eine starke Nummer ist: Der Reverend nimmt nicht nur seine Gitarren sondern auch seine Mandoline ganz schön ran. Mr. C.P. macht an der Bassgitarr­e wie am Kontrabass eine gute Figur. Und Percussion­ist Al Wood gibt mit den Drums oder dem Cajon Rhythmus und Geschwindi­gkeit vor, für die treibenden Grooves seiner Bandkolleg­en.

Knapp drei Stunden gespielt Apropos Antrieb: Selbst auf allerklein­ster Fläche ist in einer vollen „Linde“noch Platz genug für vielleicht ein Dutzend Menschen, denen der Sound in die Beine fährt, die ihre Leiber schütteln wollen, und das auch ausgiebig tun. Sehr zum Wohlwollen von Reverend Rusty.

„Ihre Musik ist saftig wie ein TBone-Steak, scharf wie Tex-MexFood und geht runter wie Öl“steht als Appetitmac­her auf der Internetse­ite der Band, und keiner der vielleicht 80 Gäste in der Linde würde nach dem knapp dreistündi­gen Konzert von Reverend Rusty etwas anderes behaupten wollen.

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FOTO: BARBARA SOHLER „Reverend Rusty and the Case“haben es am Samstagabe­nd geschafft, 80 Gäste in die „Linde“zu locken.

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