Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Musik – so saftig wie ein T-Bone-Steak
Rusty Stone und Co. bringen ihre Fans mit Rock-Blues in der Weingartener „Linde“zum Tanzen
WEINGARTEN - Rusty Stone, Al Wood und Mr. C.P. sind „Reverend Rusty and the Case“und mit Songs ihres letzten Albums „Struggle“am Samstagabend zu Gast in der Musikkneipe „Linde“gewesen. Ganz offensichtlich hat das Trio, das seit Jahrzehnten die raue, unverfälschte Musik des Blues-Rock zelebriert, auch im Schussental eine ordentliche Fangemeinde. Denn die „Linde“ist voll.
„Don’t mess with Texas“(was so viel heißt wie: Leg dich nicht mit Texas an) steht auf einem der Instrumentenkoffer, die Rusty Stone akkurat hinter sich aufgestapelt hat. Dabei müsste es doch viel eher heißen „Don‘t mess with Rusty“. Denn was der altehrwürdige Rusty Stone mit seinen beiden Musikern auf die Bühne bringt, das hört sich nach gutem, altem, handgemachtem Blues-Rock an.
Wie die Internetseite der Band erklärt, sind die Songs dabei alle erst vor knapp drei Jahren entstanden – und stammen zum größten Teil vom aktuellen Album „Struggle“. Trotzdem mutet diese Mischung aus Blues, Rock und Country, gepaart mit Jazzklängen und angereichert mit ein paar Reggae-Beats an, als hätten sie schon immer einen Platz in der Musikwelt gehabt.
Selbst die Texte – „Rolling down the Street“und „When Sky is Grey“oder „All I do is sit and cry” – scheinen aus den Sixties und Seventies zu stammen und passen zum erdigen Sound. Clever gewählt sind auch die Instrumente, an denen jeder der drei eine starke Nummer ist: Der Reverend nimmt nicht nur seine Gitarren sondern auch seine Mandoline ganz schön ran. Mr. C.P. macht an der Bassgitarre wie am Kontrabass eine gute Figur. Und Percussionist Al Wood gibt mit den Drums oder dem Cajon Rhythmus und Geschwindigkeit vor, für die treibenden Grooves seiner Bandkollegen.
Knapp drei Stunden gespielt Apropos Antrieb: Selbst auf allerkleinster Fläche ist in einer vollen „Linde“noch Platz genug für vielleicht ein Dutzend Menschen, denen der Sound in die Beine fährt, die ihre Leiber schütteln wollen, und das auch ausgiebig tun. Sehr zum Wohlwollen von Reverend Rusty.
„Ihre Musik ist saftig wie ein TBone-Steak, scharf wie Tex-MexFood und geht runter wie Öl“steht als Appetitmacher auf der Internetseite der Band, und keiner der vielleicht 80 Gäste in der Linde würde nach dem knapp dreistündigen Konzert von Reverend Rusty etwas anderes behaupten wollen.