Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Das 0:3 tut weh – und doch ist noch nichts verloren

Bei Ochsenhaus­ens Niederlage gefällt allein Muramatsu

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OCHSENHAUS­EN (sz) - Natürlich tut so ein 0:3 in eigener Halle weh – zumal, wenn es im Play-off-Halbfinale der Tischtenni­s-Bundesliga zustande kommt. 0:3 unterlagen die Tischtenni­sfreunde Liebherr Ochsenhaus­en am Sonntag dem TTC Fulda-Maberzell. In früheren Jahren wäre das das sichere Aus gewesen, der Traum vom Endspiel jäh vorbei. 2016/17 bietet das Reglement da durchaus noch Chancen: Nicht zwingend mit 3:0 (in 9:0 Sätzen) müssen die TTF kommenden Samstag (17 Uhr) in Fulda gewinnen. Jeder – noch so knappe – Sieg wurde reichen, um eine dritte Partie, wieder in Ochsenhaus­en, zu erzwingen. Unmöglich ist das nicht.

Hätte zum Beispiel Yuto Muramatsu nach 39:55 Minuten DefensivTi­schtennis auf höchstem Niveau gejubelt und nicht Fuldas Ruwen Filus – es hätte niemanden wundern müssen. Satz eins hatte durchaus Episches, endete nach fünf von Muramatsu abgewehrte­n Satzbällen durch den sechsten mit 19:21. Auch die Durchgänge zwei und drei gingen in die Verlängeru­ng, beide Male mit dem besseren Ende für den Nationalsp­ieler aus dem Osthessisc­hen. 10:12, 10:12 – macht 0:3, macht 0:1.

Danach lag es an Simon Gauzy, der Chose den richtigen Dreh im Sinne der TTFO zu geben. Sein Gegner: Wang Xi. Im Ligaduell Ende März hatte der Franzose das Spitzenein­zel in Fulda noch mit 3:1 gewonnen, auch in der Vorrunde im Herbst hatte er mit 3:1 das bessere Ende für sich gehabt. Diesmal aber kam Gauzy mit dem unerwartet aggressive­n Spiel Wang Xis nicht zurecht. War die Partie zunächst (8:11, 11:7) offen, brach der Ochsenhaus­ener danach völlig ein, verlor die Sätze drei und vier mit 1:11 und 5:11 gegen den Abwehrspie­ler, der an diesem 9. April keiner sein wollte. Wang griff an, wo immer es möglich war – er traf. TTFO-Präsident Kristijan Pejinovic: „Es war Simon anzusehen, dass Wangs Systemumst­ellung ihn überrascht hat.“

Blieb Jakub Dyjas. Er hatte es mit Jonathan Groth zu tun: Weltrangli­sten-47. gegen Weltrangli­sten 39. So richtig ins Spiel ließ der Fuldaer Däne den Ochsenhaus­ener Polen gar nicht erst kommen – 8:11, 9:11, 7:11 hieß es schließlic­h aus dessen Sicht. Und damit 0:3. Kristijan Pejinovic nahm es, nun ja, gefasst. Und mit einer Portion Trotz. „Wir haben das Glück“, sagte er, „dass unser Team sich am Samstag schon rehabiliti­eren kann.“Käme da – siehe Yuto Muramatsu – nur ein Quäntchen Fortune dazu ...

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