Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Angespannter Immobilienmarkt bremst Geschäft
STUTTGART (dpa) - Die angespannte Lage auf dem Immobilienmarkt in vielen deutschen Städten hat negative Folgen für die Bausparbranche. So rechnet die größte Landesbausparkasse Deutschlands, die LBS Südwest, 2017 mit stagnierenden Geschäften in der Baufinanzierung, also mit klassischen Baukrediten außerhalb von Bausparverträgen. „Das Angebot an Immobilien ist begrenzt, die Preise für Wohnungen galoppieren davon“, sagte LBS-Südwest-Chef Tilmann Hesselbarth. Viele Verbraucher fänden keine bezahlbaren Wohnungen – und wollten dann auch keinen Kredit.
2016 sank das Volumen neu abgeschlossener Baukredite bei der LBS von 1,6 auf 1,5 Milliarden Euro. Grund sei unter anderem die Situation auf dem Immobilienmarkt, sagt Hesselbarth. Aus Sicht des LBS-Chefs ist die Politik mitverantwortlich für die schwierige Situation, da kaum neues Bauland ausgewiesen werde. Das habe wesentlich dazu beigetragen, dass sich das Wohnungsangebot verknappt hat und die Preise für Kauf oder Mieten stiegen.
Auch beim Bausparen ging es für die LBS abwärts: Dieses Neugeschäft sank 2016 den Angaben zufolge um 7,1 Prozent, auf 9,5 Milliarden Euro. Trotz des Rückgangs 2016 konnte die LBS ihren Betriebsgewinn mit 45 Millionen Euro in etwa stabil halten, unter anderem durch Einsparungen.