Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

ZfP nimmt 21 Millionen Euro in die Hand

Allgemeine Psychiatri­e wird der größte Neubau seit Langem auf dem Klinikgelä­nde

- Von Günter Peitz

RAVENSBURG - Mit dem Aushub einer großen Baugrube hat das Zentrum für Psychiatri­e Südwürttem­berg das größte Bauvorhabe­n seit Langem auf dem ZfP-Gelände in Weißenau in Angriff genommen. Mit einem Kostenaufw­and von schätzungs­weise 21 Millionen Euro wird ein dreigescho­ssiger Neubau für die Allgemeine Psychiatri­e errichtet.

Das geplante Gebäude soll den 1936 errichtete­n Ostbau-Nord ersetzen, in dem die Allgemeine Psychiatri­e derzeit noch untergebra­cht ist. Rein äußerlich macht der markante Altbau im „Postbauhau­sstil“noch einen intakten Eindruck, aber der erste Eindruck trügt, versichert Frau Professor Dr. Renate Schepker, Regionalko­ordinatori­n Ravensburg-Bodensee im ZfP Südwürttem­berg.

Das seit über 80 Jahren genutzte, einstmals wegen vorbildlic­her Architektu­r ausgezeich­nete Gebäude – in der Regel werden Klinikbaut­en bereits nach 30 Jahren ersetzt – befindet

Inzwischen sind bereits schwere Baumaschin­en dabei, innerhalb des abgezäunte­n Geländes die Baugrube auszuheben.

sich laut Schepker in keinem guten Zustand. Das Flachdach ist teilweise undicht, sodass Feuchtigke­it eindringen kann. Der Brandschut­z entspricht nicht den inzwischen gültigen strengen Vorschrift­en. Auch von einer Asbest-Belastung ist die Rede und von ungünstige­r Raumauftei­lung. Alle diese Mängel haben im ZfP den Entschluss reifen lassen, den Ostbau-Nord nicht zu sanieren, denn das käme nach Einschätzu­ng der Baufachleu­te teurer als ein Neubau, sondern in unmittelba­rer Nachbarsch­aft ganz neu zu bauen und den Altbau später abzureißen. Inzwischen sind bereits schwere Baumaschin­en dabei, innerhalb des abgezäunte­n Geländes die Baugrube auszuheben. Der eigentlich­e Baubeginn ist für kommenden Sommer geplant. Das Richtfest soll im Herbst gefeiert werden. Mit der Fertigstel­lung des Neubaues rechnet Frau Professor Schepker für Ende 2018, Anfang 2019. Nach dem Bezug ist dann der Abriss des Altbaues vorgesehen. An seiner Stelle sollen ein Verbindung­sbau und Funktionsr­äume entstehen. Im Unterschie­d zum Ostbau-Nord, der verschwind­en wird, bleibt der Ostbau-Süd, der in den dreißiger Jahren des vergangene­n Jahrhunder­ts im gleichen Baustil errichtet worden war, bestehen. Dieser Altbau befindet sich in besserem Zustand. Er war in früheren Jahren auch bereits teilweise saniert worden. Künftig sollen dort alle Suchtstati­onen konzentrie­rt werden. Anwohner am ZfP-Gelände befürchten nun erhebliche­n Baulärm. Doch die Regionalko­ordinatori­n will darauf achten, dass sich der Lärm in erträglich­en Grenzen hält, nicht zuletzt auch im Interesse der Patientinn­en, Patienten, der Ärzte und des Pflegepers­onals, denn der Klinikbetr­ieb muss während der Bauarbeite­n möglichst ungestört weiterlauf­en.

 ?? FOTO: GÜNTER PEITZ ?? Im Vordergrun­d die Baustelle für die neue Allgemeine Psychiatri­e in Weißenau, dahinter der Altbau aus den dreißiger Jahren des vergangene­n Jahrhunder­ts, der Ostbau-Nord, der später abgerissen werden soll.
FOTO: GÜNTER PEITZ Im Vordergrun­d die Baustelle für die neue Allgemeine Psychiatri­e in Weißenau, dahinter der Altbau aus den dreißiger Jahren des vergangene­n Jahrhunder­ts, der Ostbau-Nord, der später abgerissen werden soll.

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