Alles wird gut

Schön sind sie. Und stark. Unsere ewig gleichen Spatenstichler. Diesmal traten der Oberdani, der Sozialmanne und der Tausendsassa Gustl gar in neongelber Sicherheitsweste an, um dem Neubau des Radhauses den richtigen Glanz und Schwung zu verleihen. Allein TWS-Chef Andi kam im hauseigenen Radlertrikot. Allerdings ohne Helm, was sehr unvernünftig war. Bekommt doch er zukünftige Güllenduschen ab, sollte dort irgendwann die Technik versagen oder anderer Unbill am Bahnhof passieren. Was aber reine Utopie ist. Denn unser Verkehrsminister und E-Mobilitätsfreund Winne Hermann war extra mit der DieselLok angereist. Obwohl er einst bei der Oberschwabenschau verkündete, dass er kein Freund von Spatenstichen sei. Was aber eher Autostraßen betrifft, die bald überall beerdigt werden. Von Aitrach bis Guggenhausen. Wozu man allerdings einen Spaten bräuchte. Auch für ein zweites und drittes Radhaus, die reichlich Platz hätten, so unser Leitgrüne. Und unbedingt gebaut werden müssen, da es dann sicher wieder Zuschüsse vom Land gibt. Also alles nichts kostet. Aber diese Unkerei verbiete ich mir, haben wir doch laut Oberdani täglich 30 000 Pendler, die an- und abreisen. Da werden die 55 Quadratmeter, die ein Radhaus an Grundfläche verbraucht, rasch knapp. Zumal darin keine ordentliche, gendergerechte Bedürfnisanstalt, kein Kofferraum, kein Wickelraum und keine Ladestation enthalten ist. Und das bei Kosten von 404 000,53 Euro für uns. Was aber nichts ausmacht, da die Blumen an den Marienplatzbrunnen und hinterm Rathaus inzwischen von einer Bank gesponsert werden.