Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
TSV Bad Saulgau schafft den Klassenerhalt
Handballer des TSV bleiben in der Württembergliga – Schwacher Auftritt der MTG Wangen
BAD SAULGAU/WANGEN (tl/uc) Der Klassenerhalt in der HandballWürttembergliga ist für den TSV Bad Saulgau in trockenen Tüchern. Der TSV gewann sein Heimspiel gegen den TV Reichenbach mit 30:20 (13:9). Die MTG Wangen zeigte derweil gegen den TV Steinheim eine ganz schwache erste Halbzeit und verlor mit 28:29 (8:16).
TSV Bad Saulgau – TV Reichenbach 30:20 (13:9) – Zum einen haben die Bad Saulgauer am Samstag ihren Teil der Aufgabe erfüllt und vor rund 600 Zuschauern gegen Reichenbach einen 30:20-Sieg gefeiert, zum anderen profitierten sie davon, dass Herbrechtingen sein Spiel verlor. Damit kann die HSG, derzeit auf dem Relegationsplatz, den TSV Bad Saulgau nicht mehr einholen. Die 600 Zuschauer sahen allerdings einen überaus nervösen Beginn des TSV, man merkte den Spielern die Belastung, unbedingt gewinnen zu müssen, an. Nur wenige Akteure wollten zunächst Verantwortung übernehmen.
Je länger das Spiel im zweiten Abschnitt dauerte, desto sicherer agierten die Bad Saulgauer und gaben den Gästen nur noch wenige Möglichkeiten. Einzig Yannik Heetel und Philipp Schaupp sorgten für Gefahr vor dem TSV-Kasten. Die Bad Saulgauer Abwehr um ihre Chefs Christian Zimmerer, Frederick Söder, den ExWeingartener Patrick Osterc und Michael Reck stand zunehmend besser und auch im Angriff wurden die Spielzüge ansehnlicher. Fabian Kohler setzte mit einem Heber den Schlusspunkt zum 30:20-Sieg. Kurz darauf kam das Ergebnis von Herbrechtingen – und die Klassenerhalts-Feier konnte starten.
Fünf Spieler, der spielende CoTrainer und der Trainer verlassen den TSV am Saisonende: Abwehrchef Christian Zimmerer, Kreativspieler Fabian Hillenbrand, Kreisläufer Manuel Kruse, sein Bruder und Rückraumschütze Simon Kruse, Torhüter Florian Engler, Abwehr-Recke, Kreisläufer und Co-Trainer Frederik Söder sowie Trainer Holger Beck.
MTG Wangen – TV Steinheim 28:29 (8:16) – Beinahe hätte es Sekundenbruchteile vor Schluss noch zu einem schmeichelhaften Unentschieden gereicht. „Das wäre allerdings völlig unverdient gewesen“, räumte der total frustrierte MTGTrainer Timo Feistle am Samstagabend beim 28:29 (8:16) gegen den sich wieder mitten im Kampf um den Württembergliga-Klassenerhalt befindlichen TV Steinheim ein. Was die Wangener Handballer in der „Hölle Süd“in einem „Erste-Halbzeit-Inferno“auf unerklärliche Art und Weise ablieferten, grenzte nicht nur nach Meinung vieler alt gedienter MTG-Anhänger an eine noch nie da gewesene Arbeitsverweigerung.
Warum Wangen in der ersten Halbzeit nur acht Tore erzielte, darunter ein Siebenmeter des an diesem Abend immerhin herausragenden „Oldie“Stefan Rosenwirth (ingesamt 13 Treffer), bleibt wohl rückblickend das große Geheimnis der MTG. „Es ist mir schleierhaft, was uns in dieser ersten Halbzeit geritten hat“, meinte Kapitän Sebastian Staudacher. Feistle ergänzte: „Steinheims Sieg war verdient. Was wir allerdings abgeliefert haben, war eine absolute Frechheit.“
Besonders mit dem ungelenken Zweimeter-Riesen Leon Weiß (sechs Tore) wusste Wangen ebenso wenig etwas anzufangen wie mit dem Siebenmeterspezialisten Maximilian Rau (8/6), oder aber mit Keeper Michael Schuler, der in Serie beste Wangener Möglichkeiten stoisch ruhig wegfischte.