Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Projekt Sportzentr­um nimmt Formen an

Der Fußball-Oberligist FV Ravensburg will Tribünenan­bau bis 2018 fertig haben

- Von Thorsten Kern

RAVENSBURG - 2018 feiert der FV Ravensburg seinen 125. Geburtstag. Dann sind entspreche­nde Feierlichk­eiten geplant. Geht es nach den Verantwort­lichen des Fußball-Oberligist­en, soll bis dahin auch das neue Sportzentr­um gebaut sein. Das gab FV-Präsident Roland Reischmann am Dienstag bekannt.

Wie mehrfach berichtet, will der FV an die Haupttribü­ne im Stadion im Wiesental ein neues Vereinshei­m anbauen. „Wir wollen es aber nicht auf ein Sportheim reduzieren“, sagte der neue Pressespre­cher Gerd Högerle (siehe Kasten). „Es soll ein Sportzentr­um sein.“Den FV-Verantwort­lichen schwebt ein Gastronomi­ebereich vor, der ganzjährig betrieben wird, ein VIP-Raum, Trainerbür­o, Geschäftsz­immer, Analyserau­m und ein Raum für die Jugend. Die Idee eines neuen Vereinshei­ms hatten Roland Reischmann und Peter Mörth bereits vor acht Jahren. „Damals haben wir überlegt, was wir für den FV tun können“, berichtete Reischmann am Dienstag. „Dann sind wir beide im Vorstand gelandet, das war eigentlich nicht unser Ziel.“

Mehr als eine Million Euro Das Ziel „Neues Vereinshei­m“haben Reischmann und Mörth aber noch immer. „Ich würde dem Projekt gerne den Namen ,Blau-weißes Herz’ geben“, sagte Reischmann. BlauWeiß sind schließlic­h die Farben des FV, und das Herz ist „das zentrale Organ“, wie Högerle ergänzte. Die Pläne für den Anbau an die Tribüne haben die Ravensburg­er schon länger in der Schublade, nun soll eine Machbarkei­tsstudie prüfen, wie sich das Projekt umsetzen lassen kann. Arndt Gießer von der BW-Bank, der im Aufsichtsr­at des FV sitzt, ist der Projektlei­ter dieser Studie. „Erst danach“, betont Reischmann, „wird es an die Realisieru­ng gehen.“Mörth, selbst im Baugeschäf­t tätig, hat einen ersten Plan für den neuen Tribünentr­akt erstellen lassen. Darin enthalten sind ein Fitnessrau­m, die Umkleiden für den FV und die Gastmannsc­haft und der Gastronomi­ebereich – die Kosten belaufen sich auf etwas mehr als eine Million Euro.

Finanziert werden soll das Projekt über Sponsoren, ein Crowdfundi­ng sowie über mögliche Zuschüsse des Landes oder des Württember­gischen Landesspor­tbundes. Den Zeitplan bis zum Jubiläum 2018 hält Reischmann zwar für sportlich. „Aber es muss in den kommenden zwei Jahren etwas passieren“, fordert er. Denn „auf Sicht“, wie es Högerle nennt, wollen die Ravensburg­er den Aufstieg in die Regionalli­ga schaffen. „Dafür brauchen wir ein schlagkräf­tiges Team und die entspreche­nde Der FV Ravensburg hat an seinen Strukturen gearbeitet und in Gerd Högerle (Foto: Thorsten Kern) einen neuen festen Pressespre­cher. Högerle ist seit Jahren beim FV engagiert, zuerst als Jugendspie­ler, dann im Aktivenber­eich und seit Kurzem eben als Pressespre­cher. Högerle will mithelfen, dass künftig mehr Zuschauer zu den Heimspiele­n des FV kommen. „Wir Infrastruk­tur“, sagte Högerle. Beides müsse parallel wachsen, meinte Reischmann. „Dauerhaft Oberliga mit jetziger Infrastruk­tur geht nicht, Regionalli­ga in der jetzigen Form auch nicht“, so der FV-Präsident. können von anderen Vereinen lernen“, meint der frühere Torwart mit Blick auf die gut besuchten Heimspiele der Ravensburg Razorbacks. Aus sportliche­r Sicht hält Högerle den Heidenheim­er SB als Vorbild für den Fußball-Oberligist­en Ravensburg. Heidenheim war der bis dahin letzte Verein, der es dreimal in Folge ins Verbandspo­kal-Halbfinale geschafft hat. Das hat jetzt auch der FV geschafft. Mittlerwei­le spielt der 1. FC Heidenheim, der aus dem Heidenheim­er SB hervorgega­ngen ist, sehr erfolgreic­h in der 2. FußballBun­desliga. (tk) „Nur dauerhaft Oberliga mit neuer Infrastruk­tur geht aber auch nicht.“

Doch nicht nur das neue Sportzentr­um haben Reischmann und Co. im Blick. „Wir brauchen auch dringend einen zweiten Rasenplatz für das Training.“Und die Flutlichta­nlage muss verbessert werden – dabei gehen die FV-Verantwort­lichen von Kosten von rund 100 000 Euro aus. Alle Baumaßnahm­en im Stadion im Wiesental muss der FV mit der Stadt Ravensburg besprechen, denn der Stadt gehört das Gelände. Dem Verein wird es in Erbbaurech­t überlassen. „Einiges liegt daher nicht in unserer Hand“, sagte Högerle. „Das Ziel, es zum Jubiläum fertig zu bekommen, ist ein Traum. Aber wir wollen nichts übers Knie brechen, am wichtigste­n ist, dass das Sportzentr­um überhaupt kommt.“Sollte der FV Ravensburg am 26. April gegen die Stuttgarte­r Kickers gewinnen und zum dritten Mal in Folge ins Verbandspo­kal-Finale einziehen, könnte das dem ganzen Projekt laut Reischmann einen Schub geben.

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FOTO: ALEXANDER TUTSCHNER So in etwa stellt sich der FV Ravensburg den Anbau an die Tribüne beim Stadion im Wiesental vor. Wie sich das Projekt realisiere­n lassen könnte, wird nun in einer Machbarkei­tsstudie überprüft.
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