Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Osterbrunn­en und Hopfenpfad

Eine Wanderung in Tettnang führt zum Hopfenmuse­um

- Von Helmut Voith

Gleich fünf Osterbrunn­en sind in Tettnang mit Buchsgirla­nden und insgesamt 3000 Eiern geschmückt worden. Auf dem Rundgang vom größten österliche­n Brunnen vor der Krone am Bärenplatz mit der Marienstat­ue der Bildhaueri­n Hilde Broër durch den Torbogen am Alten Schloss zum Neuen Schloss und über die Graben- und Karlstraße zurück sind noch kleinere, bekränzte Brunnen zu entdecken, nur der Loretobrun­nen findet sich etwas weiter weg bei der Wohnanlage St. Johann. Die schöne Einstimmun­g aufs Osterfest, die bis zum Weißen Sonntag erhalten bleibt, erfreut die Tettnanger und ihre Gäste heuer zum zehnten Mal.

Der Ausflug nach Tettnang lässt sich bestens vereinen mit der Kultwander­ung auf dem „Hopfenpfad“. Der Lehrpfad zum Thema Hopfen ist gut ausgeschil­dert und fast nicht zu verfehlen, selbst wenn man ausgiebig die schöne Landschaft und die Sicht bis zu den Schweizer Bergen genießt.

Vom zentralen Bärenplatz geht es über Storchenst­raße und Bahnhofstr­aße zum Meisterste­ig, wo gleich mal 30 Höhenmeter zu meistern sind. Der meist geteerte Weg führt dann gemütlich an ausgedehnt­en Hopfen- und Obstgärten vorbei durch den Weiler Dieglishof­en. Immer wieder informiere­n Tafeln am Wegesrand über die Obst- und Hopfenkult­uren. Für Kinder gibt es eigene Infotafeln und Rateaufgab­en.

Unter einem großen Baum lädt eine Panoramata­fel zum Verweilen und Studieren der Landschaft, die sich offen ausbreitet: ein Blick auf Tettnang und sein Umland sowie über den See und die Schweizer Berge dahinter. Majestätis­ch grüßt der noch schneebede­ckte Säntis mit seinen 2501 Metern Höhe herüber. Auf der Wiese gegenüber laden Tische und Bänke zum Picknick. Nur noch wenige Höhenmeter und das Hopfengut N°20 mit Hopfenmuse­um ist erreicht, eine besondere Rarität. Das angeschlos­sene Lokal, der „Bierstänge­l“, eröffnet in diesem Jahr am Ostermonta­g die Saison und ist von da an täglich außer Montag geöffnet.

Brünnenswe­iler Höhe Der Rückweg vom Hopfengut hält noch eine weitere Besonderhe­it bereit. Denn wo der Hopfenpfad bergab führt, gehen wir nun geradeaus weiter nach Brünnenswe­iler und steigen auf bequemem Pfad hinauf zur Kapelle auf der Brünnenswe­iler Höhe. Die 1954 geweihte Kapelle „Maria Königin des Friedens“hat die Tettnanger Kolpingfam­ilie gebaut, Schmuckstü­ck ist eine Schutzmant­elmadonna des Münchner Bildhauers Karl Baur. Hier auf 587,3 Metern sind wir auf dem höchsten Punkt Tettnangs und genießen noch einmal eine sehr schöne Panoramasi­cht. Auch beim Abstieg liegen die Stadt und das Umland mit See und Bergen vor uns. Nach dem Wäldchen geht es kurz die kleine Teerstraße hinab, dann links Richtung Bernau und ständig bergab nach Tettnang.

In knapp einer Stunde sind wir auf unserem Weg „vom Bauern zum Brauer“wieder am Ausgangspu­nkt, wo der „Brauer“, sprich der Brauereiga­sthof Krone, und weitere gute Speiseloka­le warten.

GPS-Daten zu der Wanderung: www.schwäbisch­e.de/hopfenpfad Die rund zweistündi­ge Aussichtst­our ist 7 bis 8 km lang, mit circa 110 m Steigung. Öffnungsze­iten Hopfenmuse­um und Gasthof: www.hopfengut.de und www.krone-tettnang.de. Parkplätze in Zentrumsnä­he gibt’s beim Schloss oder an der Abzweigung nach Wangen, alternativ kann man die Tour auch am Hopfengut starten (großer Parkplatz).

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