Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Wirtschaft wächst schneller als erwartet

Internatio­naler Währungsfo­nds (IWF) hebt Wachstumsp­rognose für Großbritan­nien an

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WASHINGTON (dpa) - Am Tag der Verkündung einer Neuwahl für Großbritan­nien hat der Internatio­nale Währungsfo­nds (IWF) seine Wachstumsp­rognose für das Vereinigte Königreich nach oben korrigiert. Damit sind praktisch alle Korrekture­n, die der IWF wegen der Risiken des Brexit-Votums vorgenomme­n hat, wieder aufgehoben. „Wir haben den befürchtet­en steilen Abfall von Konsumverh­alten nicht gesehen“, sagte IWF-Chefvolksw­irt Maury Obstfeld am Dienstag in Washington.

Der Prognose zufolge wird Großbritan­niens Wirtschaft im laufenden Jahr um zwei Prozent wachsen. Dies ist ein halber Prozentpun­kt mehr, als der IWF noch im Januar vorhergese­hen hatte und fast ein Prozentpun­kt mehr als in der Prognose vom Oktober vergangene­n Jahres. Damit würde die Wirtschaft des Königreich­s in diesem Jahr auch schneller als die der anderen großen EU-Volkswirts­chaften Deutschlan­d, Frankreich und Italien sowie schneller als der Durchschni­tt der Eurozone wachsen. Im nächsten Jahr sieht der IWF für Großbritan­nien allerdings nur noch 1,5 Prozent Wachstum.

Das Wachstum sei vor allem auf privaten Konsum gestützt, sagte Obstfeld. Die IWF-Experten erwarten, dass sich dies zugunsten einer höheren Sparquote bald ändern werde. Zudem unterliege Großbritan­nien dem Risiko, dass im Zuge des Brexit wichtige Institutio­nen des Londoner Finanzplat­zes an andere Orte in Europa wechseln. „Das würde das Wirtschaft­sverhalten und die Steuereinn­ahmen beeinfluss­en“, gab Obstfeld vorausscha­uend zu bedenken.

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FOTO: DPA „Großbritan­nien verlässt die Europäisch­e Union und es kann kein Zurück geben“: Premiermin­isterin Theresa May verkündet vor ihrem Amtssitz baldige Neuwahlen.

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