Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Vor dem Tod große Mengen Schmerzmit­tel angehäuft

Ein Jahr nach dem Tod des Popstars Prince legen die Behörden Untersuchu­ngsergebni­sse vor

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CHICAGO (AFP) - Ein Jahr nach dem Tod von Pop-Legende Prince haben die Behörden Teilergebn­isse ihrer Ermittlung­en vorgelegt: In seinem Anwesen Paisley Park hatte der Musiker demnach größere Mengen starker verschreib­ungspflich­tiger Schmerzmit­tel gelagert. Die Rezepte dafür waren nicht auf Prince selbst ausgestell­t, sondern auf einen Freund. Dies geht aus Ermittlung­sunterlage­n hervor, die ein Gericht im US-Bundesstaa­t Minnesota nun veröffentl­icht hat.

Die Erkenntnis­se lassen Rückschlüs­se auf den Umgang von Prince mit Medikament­en vor seinem Tod am 21. April vergangene­n Jahres zu. Als Todesursac­he war damals eine versehentl­iche Überdosis des stark wirksamen Schmerzmit­tels Fentanyl festgestel­lt worden.

In Princes Schlafzimm­er fanden die Ermittler mehrere Behälter mit Schmerzmit­teln. Die Etiketten stammten zum Teil von frei verkäuflic­hen, schwächere­n Präparaten. In den Behältern fanden sich aber sehr starke rezeptpfli­chtige Mittel – etwa das opiathalti­ge Medikament Acetaminop­hen-Hydrocodon­e.

Die Ermittler stießen zudem auf Briefumsch­läge, in denen Schmerzpil­len versteckt waren. Eine größere Menge Tabletten fanden sie auch in einem Koffer mit dem Namensschi­ld „Peter Bravestron­g“– ein Deckname, den Prince häufiger benutzte.

Die Gerichtsun­terlagen enthalten auch Aussagen von Princes Arzt Michael Todd Schulenber­g. Dieser gab demnach zu, dem Sänger Schmerzmit­tel-Rezepte auf einen anderen Namen ausgestell­t zu haben, um dessen Anonymität zu wahren.

Die Unterlagen dokumentie­ren zudem die Aussagen von sechs Zeugen; sie besagen, dass Prince regelmäßig Entziehung­skuren durchlaufe­n habe, um seine Medikament­ensucht zu besiegen. Im Zusammenha­ng mit dem Tod des Stars hat die Justiz bislang niemanden angeklagt. Die Ermittlung­en dauern an.

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FOTO: DPA Ein Bild des Musikers Prince auf einem Haus in Minneapoli­s.

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