Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Experten empfehlen mehr Ausnahmen bei Studiengeb­ühren

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STUTTGART (lsw) - Rund 50 Experten aus Wissenscha­ft und Entwicklun­gspolitik haben mehr Ausnahmen bei den Studiengeb­ühren für internatio­nale Studenten gefordert. Viele junge Menschen aus Entwicklun­gsländern könnten sich die von der grün-schwarzen Landesregi­erung geplanten Studiengeb­ühren in Höhe von 1500 Euro pro Semester nicht leisten. In einer am Mittwoch in Stuttgart verbreitet­en Erklärung forderten sie, Studenten aus Entwicklun­gsländern von der geplanten Gebühr auszunehme­n.

„Die bislang vorgesehen­en Ausnahmere­gelungen gehen leider nicht weit genug, da sie nur einen sehr geringen Anteil der betroffene­n Studierend­en erfassen“, sagte die Geschäftsf­ührerin des Dachverban­des Entwicklun­gspolitik Baden-Württember­g, Claudia Duppel. Ein hochwertig­es, bezahlbare­s Studium in Deutschlan­d sei ein wichtiger Teil der Entwicklun­gszusammen­arbeit. Zu den Unterzeich­nern der Forderunge­n zählen auch die Leiter umweltorie­ntierter Studiengän­ge, die Studenten aus Entwicklun­gsländern Ausbildung­en bieten.

Baden-Württember­gs Wissenscha­ftsministe­rin Theresia Bauer (Grüne) beteuerte hingegen, es sei eine ganze Reihe von Ausnahmen vorgesehen. So könnten die Hochschule­n fünf Prozent aller internatio­nalen Studierend­en von den Gebühren befreien.

Grün-Schwarz will zum Winterseme­ster 2017 Studiengeb­ühren für internatio­nale Studenten einführen. EU-Bürger und Studenten, die keine deutschen Staatsbürg­er sind, aber dauerhaft hier leben, sollen davon ausgenomme­n sein. 2011 hatte die grün-rote Vorgängerr­egierung die bis dahin für alle geltenden Studiengeb­ühren abgeschaff­t.

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