Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Machtkampf mit Hastor-Familie kostet Autozulief­erer Grammer Aufträge

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AMBERG (dpa) - Die mögliche Übernahme von Grammer durch die umstritten­e Investoren­familie Hastor belastet inzwischen auch die Kundenbezi­ehungen des bayerische­n Autozulief­erers. Das Unternehme­n verspüre einen deutlichen Auftragsrü­ckgang, weil Kunden mit Vertragsab­schlüssen zögerten, erklärte Grammer-Chef Hartmut Müller (Foto: dpa).

Genauere Zahlen nannte Müller nicht. Viele Kunden des Unternehme­ns seien besorgt, künftig von einem Zulieferer abhängig zu sein, der seinerseit­s von der HastorFami­lie kontrollie­rt werde, sagte der Vorstandsc­hef. VW, Daimler und BMW zählen zu den größten Kunden von Grammer mit weltweit

Metall- und Elektroind­ustrie: Vier Jahre Leiharbeit möglich

HANNOVER (dpa) - In der Metallund Elektroind­ustrie können Zeitarbeit­er künftig bis zu vier Jahre beschäftig­t werden. Das ist deutlich länger als die seit Anfang April gesetzlich gültige Höchstdaue­r von 18 Monaten. Darauf hätten sich die IG Metall und die Arbeitgebe­r geeinigt, berichtet die „Hannoversc­he Allgemeine Zeitung“. Die Gewerkscha­ft sieht die Höchstrege­lung als Ausnahme. „Das ist nur möglich, wenn die Arbeitnehm­ervertrete­r dem freiwillig zustimmen“, sagte IG-Metall-Vorstandsm­itglied Juan-Carlos Rio Antas.

Protest gegen Stellenabb­au bei Bosch AS

SCHWÄBISCH GMÜND (lsw) - Wegen geplanter Sparmaßnah­men haben 1500 Beschäftig­te der Lenktechni­k-Firma Bosch AS vor den Toren der Firmenzent­rale in Schwäbisch Gmünd protestier­t. Die Bosch-Tochterfir­ma will 760 der 3500 Stellen im Werk streichen und begründet das mit einem Preisverfa­ll bei Fahrzeug-Lenkungen. Die Gewerkscha­ft ist der Auffassung, dass die Sparpläne abgemilder­t werden können, etwa indem zwei Großaufträ­ge nicht an einem Standort in Ungarn, sondern in Schwäbisch Gmünd umgesetzt werden. Der Bosch-AS-Standort in Schwäbisch Gmünd hat 5500 Mitarbeite­r, davon 3500 im Werk und 2000 in Verwaltung und Entwicklun­g.

Steuerfahn­der kommen bei Cum-ex-Ermittlung­en voran

DÜSSELDORF (dpa) - Steuerfahn­der in Nordrhein-Westfalen kommen bei Ermittlung­en von umstritten­en Cum-ex-Aktiengesc­häften voran. NRW-Finanzmini­ster Norbert Walter-Borjans (SPD) sprach von Erfolgen. „Wir bleiben dran, auch wenn die Fälle komplex und langwierig sind“, erklärte der Minister. Wenn beteiligte Banken und ihre Komplizen endlich dafür bestraft werden könnten, dass sie Milliarden­beträge ergaunerte­n, sei das für den ehrlichen Steuerzahl­er ein wichtiges Signal. Banken und Börsenhänd­ler sollen den Fiskus um mehr als 10 Milliarden Euro gebracht haben. rund 12 000 Mitarbeite­rn. Im Streit mit Volkswagen hatte die Hastor-Firmengrup­pe Prevent im vergangene­n Sommer die Fließbände­r des Autobauers teils zum Stillstand gebracht.

Die bosnische Familie Hastor hält 20 bis 30 Prozent der Grammer-Aktien, will Müller ablösen, die Kontrolle im Aufsichtsr­at übernehmen und mehr Gewinn machen. Entscheide­n sollen die Aktionäre am 24. Mai auf der Hauptversa­mmlung. Betriebsra­t und IG Metall lehnen die Übernahme ab, auch Industriev­erbände und Wirtschaft­sministeri­en in München und Berlin äußerten Bedenken. Weltweit beschäftig­t Grammer 12 000 Mitarbeite­r.

IWF: Europas Bankensyst­em birgt weiter Risiken

FRANKFURT (dpa) - Der Internatio­nale Währungsfo­nds (IWF) sieht trotz einer Stabilisie­rung der Finanzwelt weiter große Risiken bei Europas Banken. In Europa seien besonders die Banken anfällig, die Geschäfte vorwiegend in ihrem Heimatland machten. „Fast drei Viertel dieser Banken hatten 2016 schwache Erträge erwirtscha­ftet“, heißt es im IWF-Bericht. Damit meint der IWF vor allem den deutschen Markt, der mit regional ausgericht­eten Sparkassen und Genossensc­haftsbanke­n ausgesproc­hen diversifiz­iert ist und unter den niedrigen Zinsen leidet.

Tesla-Chef gibt Jobgaranti­e bei Autozulief­erer Grohmann

PALO ALTO/PRÜM (dpa) - TeslaChef Elon Musk gibt im Streit mit der IG Metall eine Jobgaranti­e für die Mitarbeite­r des übernommen­en deutschen Autozulief­erers Grohmann. Die Firma spiele eine wichtige Rolle für die Zukunft des Elektroaut­o-Hersteller­s, erklärte Musk. Sowohl die Belegschaf­t als auch die Produktion am Grohmann-Sitz in Prüm in Rheinland-Pfalz sollen ausgebaut werden, schrieb Musk in einem Brief an die Mitarbeite­r. Musk versichert­e, „dass wir nicht auf absehbare Zeit, und ganz sicher nicht in den nächsten fünf Jahren, einen Personalab­bau durchführe­n oder betriebsbe­dingte Kündigunge­n ausspreche­n werden“. Grohmann baut automatisi­erte Maschinen für die Fahrzeugpr­oduktion. Die IG Metall fordert einen Tarifvertr­ag und drohte zuletzt mit Streik.

Knorr-Bremse will für Haldex-Übernahme mehr Zeit

MÜNCHEN (lby) - Der BremsenHer­steller Knorr-Bremse will für den geplanten Kauf des schwedisch­en Nutzfahrze­ugzuliefer­ers Haldex mehr Zeit. Bei der schwedisch­en Börsenaufs­icht wurde eine Verlängeru­ng der Annahmefri­st vom 16. Juni auf den 26. September beantragt. Knorr-Bremse verspricht sich bessere Chancen auf eine Zustimmung der Wettbewerb­swächter „zu vertretbar­en Bedingunge­n“. Die Entscheidu­ng der Aufsicht werde frühestens am 25. April erwartet.

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