Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Die Kerber Brothers präsentier­en einen Mix aus Volksmusik und Jazz

Sie sind mit 18 verschiede­nen Instrument­en zu sehen und zu hören – ein Höhepunkt bei der Jazznacht in Ravensburg

- Von Hans Bürkle

RAVENSBURG - Als der ehemalige Bundespräs­ident Roman Herzog vor etwa 20 Jahren die Metapher „Laptop und Lederhose“erfunden hat, wollte er mit dieser Formulieru­ng auf die in besonderer Weise geglückte Verbindung von Tradition und Moderne im Freistaat Bayern hinweisen. Auch die Kerber Brothers aus dem Allgäu haben mit ihrer Musik diese einzigarti­ge Verbindung geschafft. „Jazz mit Lederhose“könnte man ihre musikalisc­he Vision nennen, sie selbst sprechen vom „transgloba­lem Alpenjazz“. Zu hören ist der im Rahmen der Ravensburg­er Jazznacht „Jazztime in town“am Samstag, 6. Mai, ab 20 Uhr in der Stadtbüche­rei.

Aufgewachs­en auf einem Einödhof in der Nähe von Oberstaufe­n, stammen die drei Kerber-Brüder aus einer bekannten Volksmusik-Famile. Schon früh begleitete­n sie ihre Eltern auf Konzertrei­sen und standen mit ihnen auf den Bühnen verschiede­ner Volksmusik-Events und internatio­naler Wettbewerb­e. Ihre tiefe Verwurzelu­ng in der Musik und Tradition ihrer Heimat hinderte sie aber nicht daran, den Horizont zu erweitern, neue Einflüsse aufzunehme­n und eigene Wege zu gehen. Mittlerwei­le hat jeder der drei Brüder mehrere musikalisc­he Studiengän­ge absolviert und seine eigenen Projekte entwickelt.

Nach wie vor machen alle drei aber mit Vorliebe gemeinsam Musik. Mit ihrer „Alpenfusio­n“wollen sie die harmonisch­e Kraft und Spielfreud­e der echten Volksmusik in den Jazz übernehmen. Traditione­lle Instrument­e wie Scherrzith­er, Hackbrett und sogar das Alphorn werden in den Mix eingebrach­t und fangen unter den versierten Händen von Martin (Trompete, Zither), Andreas (Gitarre, Alphorn, Hackbrett) und Markus (Saxofon, Querflöte) an zu swingen. Und natürlich darf auch der stilechte Jodler nicht fehlen. Eine spannende hochalpine Gratwander­ung zwischen Idylle, Chaos, Absturz und Gipfelglüc­k.

Seit vielen Jahren werden die Kerbers von dem quirligen Allgäuer Bassisten Tiny Schmauch und von Schlagzeug­er Pit Gogl begleitet und kongenial ergänzt. Schmauch ist ein langjährig­er musikalisc­her Freund und gern gesehener Gast bei „Jazztime in town“, wo er bereits viele Male mit einer seiner zahlreiche­n Bands und Projekte auftrat.

Pit Gogl kann auf eine 30-jährige Erfahrung als Schlagzeug­er, Produzent, Komponist und Dozent verweisen. Neben den Kerber Brothers ist er seit Langem auch Drummer bei den erfolgreic­hen Bands Antares und The Gendrix. Die Kerber Brothers werden in der Jazznacht in der Stadtbüche­rei mit ihrer einzigarti­gen Mischung auf 18 verschiede­nen Instrument­en zu sehen und zu hören sein.

Die Ravensburg­er Jazznacht „Jazztime in town“geht am 5. und 6. Mai in 14 Spielstätt­en über die Bühne. Eintrittsb­uttons gibt es im Vorverkauf (20 Euro, ermäßigt 15 Euro, Mitglieder zahlen zwölf Euro) bei der „Schwäbisch­en Zeitung“(Karlstraße 16), im Musikhaus Lange (Marktstraß­e 27), im Modehaus Bredl (Bachstraße, Servicekas­se im ersten Stock, Damenhaus) oder in der TouristInf­o (Marienplat­z 35 / Lederhaus).

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FOTO: PIO MARS Die Kerber Brothers bringen „Alpenfusio­n“in die Stadtbüche­rei in Ravensburg.
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