Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Schäuble unterstützt Gastrobranche
STUTTGART (dpa) - Bei den Regeln zur Arbeitszeit plädiert Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU/Foto: dpa) für Änderungen. „Das Arbeitszeitgesetz müssen wir so ändern, dass wir den nötigen Spielraum in der Zukunft haben – dafür werden wir kämpfen“, sagte Schäuble in Stuttgart auf einer Veranstaltung des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga).
Der Verband fordert, die bisher gültige Maximal-Arbeitszeit von zehn Stunden pro Tag zu kippen und stattdessen auf eine wöchentliche Maximalzeit von 48 Stunden zu setzen. Dadurch könnte das Personal flexibler eingesetzt werden,
680-Millionen-Dividende von Tochter Innogy für RWE
ESSEN (dpa) - Der RWE-Konzern bekommt eine 680 Millionen Euro schwere Dividende von seiner Tochter Innogy überwiesen. Die erste Hauptversammlung des 2016 abgespaltenen Netz-, Vertriebs- und Ökostromkonzerns genehmigte eine Ausschüttung von 1,60 Euro je Aktie – 80 Prozent des bereinigten Gewinns. „Innogy hatte einen erfolgreichen Start“, sagte Firmenchef Peter Terium. Die Innogy-Mutter RWE hält noch mehr als drei Viertel der Aktien und profitiert deshalb stark von der Ausschüttung. Der Mutterkonzern hatte für 2016 wegen hoher Abschreibungen und Aufwendungen für den Atomausstieg einen Rekordverlust verbucht. Innogy-Chef Terium versprach für 2017 steigende Gewinne. Das bereinigte Nettoergebnis werde 2017 um mindestens sieben Prozent auf über 1,2 Milliarden Euro zulegen, sagte Terium. Davon würden auch künftig 70 bis 80 Prozent ausgeschüttet. Aktionärsvertreter warnten allerdings vor Risiken. Die staatlich garantierten Renditen für die Stromnetze würden künftig gekürzt.
Varta Microbattery weitet Produktion aus
ELLWANGEN (gr) - Schon seit einigen Jahren setzt die Firma Varta Microbattery ihren Schwerpunkt bei den kleinen, wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Batterien, wie sie in kabellosen Kopfhörern gebraucht werden. Hier möchte das Ellwanger Unternehmen in ein paar Jahren Weltmarktführer sein. Die Auftragslage sei nachhaltig, sagt Geschäftsführer Herbert Schein. Deshalb wird die Produktion am Standort Ellwangen ausgeweitet und es werden in den kommenden beiden Jahren 100 neue Mitarbeiter eingestellt. Geplant ist, in Ellwangen eine Milliarde der kleinen LithiumIonenund Hörgerätebatterien im Jahr zu produzieren. Varta Microbattery sei ein hoch profitables Unternehmen, sagt Schein. Die Ausweitung der Produktion stemme es aus eigener Kraft. argumentiert der Dehoga. Die Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) ist dagegen – aus ihrer Sicht würde das die Situation der Arbeitnehmer verschlechtern.
Schäuble signalisierte vor 4000 Gastwirten, Hoteliers und ihren Mitarbeitern seine Unterstützung mit Blick auf die Zeit nach der Bundestagswahl. Allerdings ist derzeit nicht der Finanzpolitiker für das Arbeitszeitgesetz zuständig, sondern das Ressort von Andrea Nahles (SPD). Die Branche habe den Eindruck, dass „die SPD die wirtschaftspolitischen Weichen in diesem Land stellen“, meinte Dehoga-Landeschef Fritz Engelhardt.
Abgas-Skandal: Ermittlungen jetzt auch gegen PSA
PARIS (AFP) - Im Dieselabgasskandal hat die französische Justiz ihre Ermittlungen gegen den Autobauer PSA Peugeot Citroën ausgeweitet. Die Pariser Staatsanwaltschaft übertrug die Ermittlungen zum Vorwurf der Verbrauchertäuschung an Untersuchungsrichter. Es besteht der Verdacht, dass Betrugssoftware eingesetzt wurde, um die Abgaswerte bei Zulassungstests zu manipulieren. Ein PSASprecher wies die Vorwürfe zurück.
Frauen leisten deutlich mehr unbezahlte Arbeit
DÜSSELDORF (epd) - Frauen leisten einer Studie zufolge deutlich mehr unbezahlte Arbeit in Haushalt, Kinderbetreuung und Pflege als Männer. Dass Frauen im Beruf häufig zurücksteckten, hänge direkt mit der ungleichen Aufteilung der häuslichen Arbeit zusammen, heißt es in einer Studie des Wirtschaftsund Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung. Demnach wenden Frauen im Alter von 18 bis 64 Jahren 2,4 mal so viel Zeit für unbezahlte Fürsorgearbeit und 1,6 mal so viel Zeit für Hausarbeit auf wie Männer.
Patentstreit: Nikon verklagt Zeiss und ASML
OBERKOCHEN (tv) - Das japanische Optikunternehmen Nikon verklagt den Oberkochener Halbleiter-Spezialisten Zeiss SMT und dessen niederländischen Partner ASML. Es geht um Patentstreitigkeiten. 20 Millionen Euro stehen im Raum. Zeiss produziert in Oberkochen optische Komponenten, die in Lithografiesystemen von ASML verbaut und bei der Herstellung von Halbleitern eingesetzt werden. Nikon hat in Den Haag elf Patentverletzungsklagen gegen ASML eingereicht. Darüber hinaus wurden in Tokio Patentverletzungsklagen gegen ASML und beim Landgericht Mannheim gegen Zeiss erhoben. In Oberkochen widerspricht man den Anschuldigungen „kategorisch“.