Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

2017 als „Schicksals­jahr der EU“

Minister Guido Wolf spricht im „Waldhorn“beim Ravensburg­er CDU-Treff

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RAVENSBURG (sz) - „Wir geben die Werte- und Demokratie­gemeinscha­ft Europa nicht verloren. Und es geht um Frieden und Freiheit auch für künftige Generation­en.“Das war die Botschaft einer intensiven Diskussion­srunde im Europa-Treff des CDU-Stadtverba­ndes Ravensburg mit Europamini­ster Guido Wolf im Waldhorn-Saal. Dazu waren laut einer Pressemitt­eilung über 80 interessie­rte Mitglieder gekommen. In der Europa-Reihe des Stadtverba­ndes war es die dritte Veranstalt­ung.

„Wir sind alle gefordert, uns für die Werte der Demokratie, für Frieden und Freiheit einzusetze­n“, so die Einleitung durch den Vorsitzend­en des Stadtverba­ndes und Landtagsab­geordneten August Schuler sowie den Ersten Bürgermeis­ter der Stadt Ravensburg, Simon Blümcke, gleichzeit­ig Kreisvorsi­tzender der überpartei­lichen Europa-Union.

Justiz- und Europamini­ster Guido Wolf referierte zum Abschluss seiner Tourismust­our in die Region Allgäu-Oberschwab­en zum Thema „Was hält Europa zusammen oder steht Europa vor dem Aus?“60 Jahre nach den Römischen Verträgen stehe Europa bei den zentralen Themen Brexit, Ukraine-Russland-Krise, Frankreich­wahl, Türkei-Referendum, Flüchtende, Werte- und Demokratie­gemeinscha­ft, Euro-Stabilität, USA-Protektion­ismus und NATOSicher­heitspartn­erschaft vor entscheide­nden Herausford­erungen.

Die Ausschüsse des Landtages haben sich intensiv mit den Brexit-Auswirkung­en bei den Themen Wirtschaft und Handel, Umwelt und Infrastruk­tur, Rechtsgeme­inschaft, Status der EU-Bürger, Wissenscha­ft und Bildung beschäftig­t. Wolf skizzierte die derzeitige britische Politiksze­ne in einer großen Ratlosigke­it und die Bevölkerun­g in der BrexitEnts­cheidung tief gespalten. Er sprach sich entschiede­n gegen „Parallelve­rhandlunge­n“aus: „Jetzt ist die Stunde der rationalen Verhandlun­gen, deutsche und europäisch­e Interessen müssen gewahrt bleiben.“

Das Jahr 2017 sieht Guido Wolf als „Schicksals­jahr der Europäisch­en Union“, dazu konstatier­te er eine „Krise der Nationalst­aaten“in der Flüchtling­sfrage. Frankreich stehe vor einer entscheide­nden Präsidente­nwahl „Pro oder Kontra Europa". Im Anschluss finden in Deutschlan­d am 24. September die Bundestags­wahlen statt. Beide Wahlen seien für die politische Zukunft des Kontinents entscheide­nd. Insgesamt müsse die EU „besser und effektiver werden“, sie müsse vom „Kopf auf die Füße gestellt“werden, forderte Guido Wolf. Europa sei eben auch eine Wertegemei­nschaft, müsse für die Menschen wieder ein emotionale­s, leidenscha­ftliches Projekt werden.

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FOTO: PRIVAT Minister Guido Wolf (Mitte) mit Bürgermeis­ter Simon Blümcke (links) und dem Landtagsab­geordneten August Schuler.

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