Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

NSU-Opfer-Familien gedenken der getöteten Polizistin Kiesewette­r

-

HEILBRONN (lsw) - Familien der Opfer der Terrorzell­e NSU, Politiker und Polizei haben am Dienstag in Heilbronn der ermordeten Polizistin Michèle Kiesewette­r gedacht. Sie war vor zehn Jahren auf der Heilbronne­r Theresienw­iese erschossen, ihr Streifenko­llege schwer verletzt worden. Mehr als 80 Angehörige der neun vom „Nationalso­zialistisc­hen Untergrund“(NSU) erschossen­en Kleinunter­nehmer mit Migrations­hintergrun­d und der Beamtin waren in die Stadt gekommen. Die aus Thüringen stammende Polizistin wurde 22 Jahre alt. Den Mord an Kiesewette­r rechnet die Bundesanwa­ltschaft der Terrorzell­e zu.

Innenminis­ter Thomas Strobl (CDU) sprach allen Angehörige­n der Opfer der Terrorzell­e sein Mitgefühl aus. „Sie können sicher sein,

Landesregi­erung verlängert G-9-Schulversu­ch

STUTTGART (lsw) - Weitere fünf Jahre haben Familien im Südwesten die Wahl, ob ihr Kind acht oder neun Jahre lang das Gymnasium besuchen soll. Die Landesregi­erung hat den Schulversu­ch des neunjährig­en Gymnasiums am Dienstag um fünf Jahre verlängert, wie das Kultusmini­sterium mitteilte. Er bleibe aber auf die bestehende­n 44 Standorte begrenzt. Das achtjährig­e allgemeinb­ildende Gymnasium bleibe die Regel. Mit der Verlängeru­ng setzt die Landesregi­erung nach Angaben des Ministeriu­ms einen Auftrag des Koalitions­vertrags zwischen Grünen und CDU um.

Uni setzt auf Superhelde­n gegen Becherflut

TÜBINGEN (lsw) - Die Universitä­t Tübingen muss immer mehr Müll von Studenten entsorgen und will mit einem Superhelde­n-Spot über das Problem aufklären. Ein vier Minuten langer Kurzfilm von Studenten, in dem Superhelde­n Müllsünder­n Alternativ­en zeigen, sollte am Dienstag vor den Vorlesunge­n gezeigt werden, wie die Uni mitteilte. In den vergangene­n Jahren habe sich die Abfallmeng­e allein in der Bibliothek verfünffac­ht. Ursache seien vor allem Einwegbech­er. Dass solche Becher der Umwelt schaden, habe die Universitä­t schon an Infostände­n und mit Plakaten publik gemacht. „Der Film ist jetzt noch mal ein anderer Weg“, sagte am Dienstag die Abfallbeau­ftragte Annette Eissler. „Ich erhoffe mir, dass sich die Botschaft allmählich in den Köpfen festsetzt.“Die Universitä­t Tübingen verkauft Mehrwegbec­her als Alternativ­e. Den Film haben die Studenten Carina Diener und Markus Schu mithilfe des Zentrums für Medienkomp­etenz gedreht. dass Sie mit ihrer Trauer, ihrem Schmerz und ihrem Erinnern nicht alleine sind“, sagte er bei einem Empfang im Rathaus. Nach wie vor bedürften viele Fragen rund um die Bluttaten dringender Aufklärung.

Kurz vor dem zehnten Todestag war auf einer auf April 2007 datierten Aufnahme vom Tatort der Schriftzug NSU identifizi­ert worden. Das Graffito auf der Wand eines Trafohäusc­hens war also lange, bevor der NSU aufflog, entstanden. Der Generalbun­desanwalt und der NSU-Untersuchu­ngsausschu­ss des Landtags wollen der Sache nachgehen. Auch Strobl sagte: „Das muss untersucht werden.“„Wir hoffen ja alle, dass noch mehr Licht in diese Vorgänge kommt“, sagte Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) am Dienstag in Stuttgart.

Grüne und CDU streiten über Landesbauo­rdnung

STUTTGART (lsw) - Anders als die CDU sehen die Grünen keine Notwendigk­eit zur Änderung der Landesbauo­rdnung in Baden-Württember­g. Die Wohnungsba­uexpertin der Grünen im Landtag, Susanne Bay, sagte, die Regelungen seien flexibel genug, um Ausnahmen zuzulassen. Hingegen hatte Wirtschaft­sministeri­n Nicole Hoffmeiste­r-Kraut (CDU), die für den Wohnungsba­u zuständig ist, kürzlich der „Stuttgarte­r Zeitung“gesagt: „Die Entschlack­ung der Landesbauo­rdnung ist und bleibt ein wichtiger Hebel, um mehr Wohnraum im Land zu ermögliche­n.“Sie verlangt, ökologisch­e Auflagen zu streichen, die in der vergangene­n Legislatur­periode gesetzlich verankert worden waren.

Erster nachtflugt­auglicher Rettungshu­bschrauber

VILLINGEN-SCHWENNING­EN (som) - Der erste nachtflugt­augliche Rettungshu­bschrauber Baden-Württember­gs (Foto: dpa) soll in Villingen-Schwenning­en stationier­t werden. Nach Informatio­nen der „Schwäbisch­en Zeitung“hat das Regierungs­präsidium Stuttgart jetzt das entspreche­nde Genehmigun­gsverfahre­n eingeleite­t. Zuerst hatte der SWR berichtet. Geplant sind 40 Flüge pro Monat in den sechs verkehrsst­ärksten Monaten des Jahres, also gut 1,3 Flüge pro Nacht. Der aktuell am Schwarzwal­d-Baar-Klinikum stationier­te „Christoph 11“der DRF Luftrettun­g, ein H135 von Airbus Helicopter­s, darf lediglich in Ausnahmefä­llen nachts starten.

 ?? FOTO: DPA ?? Die Gedenkfeie­r zum 10. Todestag der ermordeten Polizistin Michèle Kiesewette­r in Heilbronn.
FOTO: DPA Die Gedenkfeie­r zum 10. Todestag der ermordeten Polizistin Michèle Kiesewette­r in Heilbronn.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany