Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Sägenhersteller Stihl glaubt an Akkugeräte
WAIBLINGEN (dpa) - Der Motorsägenhersteller Stihl will sein Akkugeschäft deutlich ausbauen. Der Absatzanteil werde 2017 von fünf Prozent wohl auf „deutlich über zehn Prozent“steigen, sagte StihlChef Bertram Kandziora. Die Nachfrage nach batteriebetriebenen Rasenmähern oder Heckenscheren ziehe an. Der höhere Batterie-Anteil an den Geschäften soll auch über neue Produkte im Sortiment ermöglicht werden, etwa eine AkkuMotorsäge.
Stihl bietet erst seit 2009 Akkuprodukte an, sie blieben aber langeeine winzige Geschäftsnische. Das ändert sich: Im vergangenen Jahr
Fresenius kauft in den USA und in Deutschland zu
BAD HOMBURG (dpa) - Der Medizinkonzern Fresenius stellt die Weichen für sein weiteres Wachstum und übernimmt durch seine Flüssigmedizin-Tochter Kabi den US-Generikahersteller Akorn. Zudem wollen die Bad Homburger das Biosimilars-Geschäft des Darmstädter Pharma- und Chemiekonzerns Merck KGaA schlucken, wie der Dax-Konzern am späten Montagabend in Bad Homburg mitteilte. Für Akorn legt Fresenius 34 USDollar je Aktie und damit 4,3 Milliarden US-Dollar auf den Tisch, zuzüglich Schulden von bis Jahresende erwarteten 450 Millionen US-Dollar. Der Biosimilars-Bereich von Merck wechselt für einen Kaufpreis von bis zu 670 Millionen Euro den Besitzer.
Rettung von Fluglinie Alitalia ist gescheitert
ROM (dpa) - Die italienische Krisen-Airline Alitalia steht vor der Pleite. In einem Referendum stimmte eine große Mehrheit der Mitarbeiter gegen einen mit der Regierung und Gewerkschaften ausgehandelten Rettungsplan der ehemaligen Staatsairline. Italiens Regierungschef Paolo Gentiloni hatte gewarnt, falls der Plan scheitere, könne Alitalia nicht überleben. Das Unternehmen mit rund 12 500 Mitarbeitern steckt seit mehr als 20 Jahren in der Krise. Die Mitarbeiter wollten den drastischen Sparmaßnahmen aber nicht zustimmen.
Gericht gibt Autozulieferer Grammer neue Hoffnung
AMBERG (dpa) - Der bayerische Autozulieferer Grammer kann im Abwehrkampf gegen die Investorenfamilie Hastor neue Hoffnung schöpfen. Das Landgericht Nürnberg-Fürth verbietet es dem chinesischen Grammer-Partner Jifeng vorerst nicht mehr, eine Wandelanleihe in Aktien umzuwandeln und damit die Grammer-Führung zu stützen. kletterte der Batterie-Absatzanteil von drei auf fünf Prozent. Kandziora bekräftigte, dass Stihl trotz des Akku-Trends auch mit Benzinprodukten bessere Geschäfte mache. Aber man stelle sich darauf ein, dass diese Nachfrage sinken werde. „Irgendwann wird die Kurve abknicken, die Frage ist nur wie stark.“
Das Familienunternehmen mit seinen rund 15 000 Mitarbeitern ist auch im vergangenen Jahr kräftig gewachsen, der Umsatz stieg den Angaben zufolge um 6,6 Prozent auf 3,46 Milliarden Euro. Regionaler Wachstumsmotor war den Angaben zufolge Nordamerika.
2017 gehen die gute Geschäfte ersten Zahlen zufolge weiter. Im ersten Quartal sei der Umsatz um 17 Prozent auf gut eine Milliarde Euro angestiegen. Der Jahresauftakt ist traditionell sehr stark, weil sich die Händler in diesem Zeitraum bei Stihl eindecken. Für das Gesamtjahr ist Kandziora ebenfalls optimistisch und geht von einem Umsatz von mindestens 3,8 Milliarden Euro aus – damit würde das Langfrist-Ziel von mindestens fünf Prozent Erlösplus pro Jahr abermals locker erreicht werden. Der Gewinn 2016 wurde wie üblich nicht publiziert, nach Firmenangaben war er aber „zufriedenstellend“.
Tierwohl-Label soll höhere Standards garantieren
BERLIN (dpa) - Das geplante staatliche Tierwohl-Label für Fleisch im Supermarkt soll spürbar höhere Anforderungen in der Schweinehaltung garantieren. Die Kriterien sollen bereits in der Eingangsstufe über gesetzliche Standards sowie auch eine bestehende TierwohlInitiative von Handel und Landwirtschaft hinausgehen, wie Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) am Dienstag in Berlin sagte. Das Siegel soll zudem eine „Premiumstufe“mit höheren Anforderungen bekommen. Dadurch sei mit einem Preisaufschlag von etwa 20 Prozent zu rechnen. Erste landwirtschaftliche Betriebe könnten voraussichtlich ab 2018 für das Label zertifiziert werden. Ein Gesetzentwurf werde gerade erarbeitet.
EU verspricht billigere und schnellere Handynutzung
BRÜSSEL (dpa) - Mobilfunk-Kunden sollen für die Handynutzung bei Reisen in andere EU-Länder vom 15. Juni an keine zusätzlichen Gebühren mehr zahlen. Die 28 EUStaaten beschlossen am Dienstag in Brüssel eine entsprechende Verordnung zum mobilen Telefonieren, Verschicken von SMS und Surfen im Netz.
Knorr-Bremse darf sich bei Haldex mehr Zeit nehmen
RAVENSBURG (ank) - Der Münchener Knorr-Bremse-Konzern hat im Zuge der Übernahme des schwedischen Bremsenspezialisten Haldex eine Verlängerung der Annahmefrist des Übernahmeangebotes erreicht. Wie das Unternehmen mitteilte, habe die schwedische Börsenaufsicht den Termin um zusätzliche drei Monate, bis zum 26. September, aufgeschoben. Nach Einschätzung von Knorr-Bremse könnten dadurch die Chancen einer Kartellfreigabe zu vertretbaren Bedingungen deutlich verbessert werden.