Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
„Die Berater sind ein Teil des Problems“
Zum Bericht „Bürgerforum Altstadt wehrt sich gegen Denkverbote“(SZ vom 19. April):
„Höchst alarmierende Zustandsbeschreibung“
Die massive Kritik des Bürgerforums Altstadt, dem hoch angesehene und verdiente Ravensburger Bürger angehören, ist eine höchst alarmierende Zustandsbeschreibung dessen, was die große Mehrheit der Ravensburger Bürger genauso empfindet: eine zunehmende und weit um sich greifende Unzufriedenheit der Ravensburger Bürger mit der Spitze der Ravensburger Stadtverwaltung und auch mit der Art und Weise, wie mit den Bürgern umgegangen wird.
Ich teile die Meinung sehr vieler Bürger, die das Gefühl haben, dass fast die gesamte Verwaltungsspitze in erster Linie für sich selbst und für große Investoren da ist.
Dabei wäre es allerdings unfair, die Kritik alleine am Oberbürgermeister festzumachen, sondern meiner Ansicht nach sind dessen Berater im Hintergrund wesentlicher und nicht zu unterschätzender Teil des Problems geworden, deren Einsatz mir zunehmend hinterfragenswert erscheint. Im Namen zahlreicher Bürger fordere ich die Stadtverwaltungsspitze auf, sich der von gewichtiger und angesehener Bürgerseite formulierten Kritik in sachlicher Auseinandersetzung zu stellen und auf demokratische Weise konstruktive wie konkrete und substanzielle Lösungsvorschläge zur Problembeseitigung zu entwickeln.
Hierzu könnte die Einrichtung einer offenen Arbeitsgruppe mit Mitgliedern des Bürgerforums, Stadträten und Vertretern der Verwaltungsspitze ein erster Lösungsschritt sein. Es würde bei dieser weitreichenden Bürgerunzufriedenheit nämlich nicht mehr helfen, möglicherweise das Problem einfach durch Aussitzen oder Übergang zur üblichen Tagesordnung lösen zu wollen. Winfried Schneider, Ravensburg
Über kommunalpolitische Entscheidungsfindung:
„Benötigen Ombudsstelle für jeden Stadtteil“
Die Vorfälle der vergangenen Monate zeigen, dass wir für jeden Stadtteil Ravensburgs (Süd, West, Mitte, Ost und Nord) eine von Stadtverwaltung und Gemeinderat unabhängige Ombudsstelle – Obmann/Obfrau – benötigen. Diese Person ist Sprecher der Bürger und Bürgerinnen und trägt deren Sorgen in den Gemeinderatssitzungen den Bürgermeistern und Stadträte und Stadträtinnen vor (Rederecht). Die Verwaltungsspitze und der Gemeinderat haben darauf zu reagieren. Herr Engler ist zwar sehr rührig und hat faktisch die Aufgabe eines Obmanns übernommen, da er immer wieder auf Probleme hinweist, kommt aber wegen seines Mandats im Stadtrat momentan nicht infrage. Ich schlage vor und bitte darum, dass der Gemeinderat in einer seiner nächsten Sitzungen darüber diskutiert und berät und diesen Punkt zu einem offiziellen Tagesordnungspunkt macht. Stefan Weinert, Ravensburg