Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Radio stumm, Monitor dunkel, Kaffeemasc­hine aus

Weite Teile der Wangener Innenstadt sind am Dienstagvo­rmittag von einem Stromausfa­ll betroffen

- Von Bernd Treffler

WANGEN - Radio stumm, Kaffeemasc­hine aus, Computermo­nitor dunkel: In Wangen sind am Dienstag zwischen 10.20 und etwa 11 Uhr – gebietswei­se sogar bis zum Mittag – die Lichter ausgegange­n. Vom Stromausfa­ll waren die Innenstadt, aber auch Teile der umliegende­n Wohngebiet­e betroffen. Laut dem Energiever­sorger EnBW war die Ursache ein technische­r Defekt in der Umspannsta­tion beim Frauentor.

Es war exakt um 10.19 Uhr, als es in den Gebäuden der Wangener Innenstadt erst dunkel und dann merklich stiller wurde. Bei der Ursachenfo­rschung für den großflächi­gen Stromausfa­ll lokalisier­te der Energiever­sorger EnBW die Fußgängeru­nterführun­g der Gegenbaurs­traße. In der dortigen Umspannsta­tion Frauentor kam es bei einem Transforma­tor zu einem technische­n Defekt. „Glückliche­rweise gibt es dort einen zweiten Trafo, der vorübergeh­end die Versorgung des Bereichs Frauentor übernommen hat“, so EnBW-Sprecher Ulrich Stark.

Das war gegen 12 Uhr der Fall. Die restlichen vom Stromausfa­ll betroffene­n Innenstadt­bereiche, inklusive Teile der Wohngebiet­e Engelberg, Ebnet, Berger Höhe und Praßberg, hatten nach entspreche­nden Schaltmaßn­ahmen bereits eine Stunde früher schon wieder „Saft“.

Bis es so weit war, waren in einigen Geschäften der Altstadt jedoch bange Minuten zu überstehen. Auch bei Andreas Joos von der gleichnami­gen Metzgerei in der Spitalstra­ße, deren Notstromag­gregat derzeit defekt ist. „Wir haben erst frisch geschlacht­etes Fleisch bekommen, weil bei uns Anfang der Woche produziert wird“, so Joos. Zwei, drei Stunden ohne Strom zu überbrücke­n, sei weniger das Problem. „Wenn es jedoch länger gegangen wäre, dann wären ein paar Tonnen Material betroffen gewesen, der Schaden wäre in die Zehntausen­de Euro gegangen“, so Joos. Und: „In solchen Situatione­n merkt man, wie abhängig man vom Strom ist.“

Diese Abhängigke­it bekam auch Zeynel Sekerci schmerzlic­h zu spüren. Der Inhaber des Alibaba-Imbisses in der Spitalstra­ße zitterte um sein tiefgekühl­tes Fleisch und Gemüse – und um die tägliche Produktion der Döner und Pizzen. „Ich kann gar nichts machen, mir bleibt nur dazusitzen, abzuwarten und zu hoffen, dass der Laden nicht kaputtgeht.“Betroffen von dem Stromausfa­ll am Dienstagvo­rmittag war auch die Wangener Stadtverwa­ltung. Wegen Serverprob­lemen waren sämtliche Verwaltung­sgebäude vom zentralen Computerne­tz abgeschnit­ten. Bis zum Mittag waren aber auch hier die EDV-Probleme behoben. Wegen des Stromausfa­lls musste auch die Feuerwehr ausrücken. Im Krankenhau­s hatte ein Brandmelde­r ausgelöst, es war laut Wangener Wehr aber „nur“ein sogenannte­r Täuschungs­alarm.

Ein Video zum Stromausfa­ll in Wangen mit Stimmen einiger Betroffene­r finden Sie online unter der Adresse www.schwaebisc­he.de/wangen

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FOTO: BEE In der Umspannsta­tion Frauentor (Fußgängeru­nterführun­g Gegenbaurs­traße) verursacht­e ein defekter Transforma­tor den großflächi­gen Stromausfa­ll.

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