Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Jubiläum vor 8000 Zuschauern
Marcus Haider war zum 35. Mal Stadionsprecher bei einem Eishockey-Länderspiel
RAVENSBURG - Im normalen Leben ist Marcus Haider Einsatztrainer bei der Polizei in Ravensburg. Seine Leidenschaft ist seit Jahren sein Job als Stadionsprecher bei den Ravensburg Towerstars in der Deutschen Eishockey-Liga 2. „Gänsehautmomente“sind für Haider seine Auftritte bei der Deutschen Nationalmannschaft.
Am Sonntag in Nürnberg hatte der 39-Jährige seinen 35. Auftritt als Stadionsprecher für das DEB-Team. Und das vor 8000 Zuschauern in Mannheim gegen Tschechien. „Das war schon ein Brett“, sagt Haider über die Stimmung in der SAP-Arena in Mannheim. Eine ähnlich gute Stimmung wünscht sich Haider auch für den 1. Mai – dann steigt in der Ravensburger Eissporthalle das Länderspiel der Deutschen gegen Lettland. Wenige Tage später beginnt die Weltmeisterschaft in Köln und Paris. „Für mich ist es eine Ehre, wenn Deutschland nach Ravensburg in mein Wohnzimmer kommt“, sagt Haider.
Wenn bei Länderspielen die Nationalhymne ertöne, dann „ist das immer ein Gänsehautmoment“. Seine Premiere für den Deutschen Eishockey-Bund (DEB) gab Haider 2005, beim ersten Länderspiel Deutschlands in Ravensburg gegen Lettland. Es folgten Einsätze beim MLP-Cup und bei Frauen-Länderspielen – ehe 2013 die Anfrage des DEB kam, auch bei Länderspielen außerhalb Ravensburgs als Stadionsprecher zu fungieren. Nach und nach entstanden so auch gute Kontakte zu den Nationalspielern, etwa zu Yasin Ehliz von den Nürnberg Icetigers. „Sie machen ihren Job, ich meinen“, sagt Haider. „Aber man begrüßt sich, macht ein bisschen Smalltalk.“
Anders als bei Spielen der Towerstars ist der Polizist bei Länderspielen zu etwas mehr Neutralität verpflichtet. „Natürlich soll ich das deutsche Team pushen“, meint Haider. „Aber ich begrüße etwa die gegnerische Mannschaft, wenn sie aufs Eis kommt.“In der Deutschen Eishockey-Liga 2 kommt das eher nicht vor. Seinen Job macht Haider aber ganz offensichtlich gut – denn es gab sogar die Option, die Spiele des DEBTeams bei der WM in Köln zu begleiten. „Ich habe es aber aus Zeitgründen abgelehnt.“Da geht das normale Leben vor.