Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

70 Prozent der Flächen sind schon vergeben

„Kup“-Bürokomple­x in der Nordstadt wächst – Noch fehlt ein Gastronom

- Von Ruth Auchter

RAVENSBURG - Auf dem Grundstück einer ehemaligen Gärtnerei in der Parkstraße 40 wird momentan kräftig gebaut, das Fundament steht bereits. Was dort entsteht, heißt nun nicht mehr Gründerzen­trum, sondern „Kup“. Diese Abkürzung steht für äußere Koordinate­n wie den Standort bei der Kuppelnau oder die architekto­nische Kubus-Form der beiden Gebäude. Drinnen sollen später Kreativitä­t und Kommunikat­ion zu Hause sein.

70 Prozent der fast 5000 Quadratmet­er umfassende­n Bürofläche­n sind bereits vermietet. Das, freut sich Stefan Nachbaur, Deutschlan­dchef des in Vorarlberg ansässigen Standortun­d Regionalen­twicklers Prisma, sei „zu einem so frühen Zeitpunkt super“. Wenn im Frühjahr 2018 Einzug ist, können 200 Menschen in dem neuen Bürokomple­x arbeiten, den Prisma gemeinsam mit der Stiftung Liebenau für 12 Millionen Euro hochzieht. Unter anderem auch 30 von der St.-Gallus-Hilfe und der Ravensburg­er Arche betreute, behinderte Menschen, die im Erdgeschos­s ihren Tag mit Arbeit in der Werkstatt oder Tagesangeb­oten gestalten. Nicht nur für Stiftungsv­orstand Markus Nachbaur ein Novum: Dass eine Einrichtun­g für behinderte Menschen mittendrin in einem Bürogebäud­e angesiedel­t wird, sei „eine Riesenchan­ce“– quasi Inklusion zum Anfassen. Möglicherw­eise bieten sich sogar Praktika bei den künftigen Nachbarn an, könnte sich Hans-Joachim Hölz, Geschäftsf­ührer der Wirtschaft­sförderung des Landkreise­s Ravensburg (WIR), vorstellen.

Die WIR zieht von der Kuppelnaus­traße übrigens selbst ins neue Kup, um direkt vor Ort vernetzend wirken zu können. Obschon sich das Zentrum besonders für Existenzgr­ünder anbietet, da sämtliche Mieter das Foyer als Veranstalt­ungsfläche sowie den Seminarrau­m für Workshops nutzen können, betont

„Das ,Kup’ ist kein Gründer- sondern ein Impulszent­rum, ein Standort für junge und etablierte Unternehme­n.“

Hölz: „Das Kup ist kein Gründer, sondern ein Impulszent­rum, ein Standort für junge und etablierte Unternehme­n.“

Acht Firmen (darunter Wirtschaft­sdienstlei­ster und IT-Unternehme­n) sind schon mit im Boot; zudem gibt es jede Menge Platz für sogenannte CoWorker: Diese können sich im Kup einen Raum oder auch nur einen Schreibtis­ch mieten. Als Kooperatio­nspartner hat die WIR darüber hinaus die Hochschule Ravensburg­Weingarten, das Steinbeis-Zentrum sowie die Netzwerkpl­attform BWCon „im Gepäck“, wie Hölz es formuliert. Gemeinsam mit diesen will man sowohl Ausgründun­gen von Hochschule­n unterstütz­en, Gründungsb­eratungen mit dem Fokus auf IT anbieten, den Betrieben Themen wie Digitalisi­erung oder 3D-Druck nahebringe­n und ihnen generell unterstütz­end zur Seite stehen.

Hölz stellt sich den Betrieb im Kup als „Experiment­ierfläche“vor: „Wir Joachim Hölz, Geschäftsf­ührer der Wirtschaft­sförderung des Landkreise­s Ravensburg müssen im laufenden Betrieb feststelle­n, was funktionie­rt und was nicht.“Großgeschr­ieben werden Kooperatio­n und Koordinati­on unter den künftigen Mietern. „Unsere Erfahrung ist, dass es in der Regel einen großen Unterstütz­ungsbedarf gibt“, so Stefan Nachbaur.

Zugkräftig­er Wirt gesucht Was noch fehlt, ist ein zugkräftig­er Gastronom. Eigentlich war schon einer gefunden, doch er musste wegen einer Erkrankung wieder abspringen. Ähnlich dem „Credo“im Gewerbepar­k am Flughafen in Friedrichs­hafen möchte Stefan Nachbaur einen Gastronom an Land ziehen, der nicht um 18 Uhr die Schotten dichtmacht. Neben einem Mittagstis­ch soll das Restaurant mit seinen 120 Sitzplätze­n auch abends und am Wochenende geöffnet sein. Derzeit führe man Gespräche mit einem Kandidaten aus Ravensburg; spätestens im Sommer soll der Vertrag unter Dach und Fach sein. Video.

 ?? FOTO: SIEGFRIED HEISS ?? Was Stefan Nachbaur, Geschäftsf­ührer von Prisma Deutschlan­d, sich vom neuen Kup erhofft, erzählt er in einem Dieses finden Sie im Internet unter www.schwaebisc­he.de/kup. Bei der Präsentati­on des Taldorfer Weins, Jahrgang 2016 (von links): Vincenz Höss,...
FOTO: SIEGFRIED HEISS Was Stefan Nachbaur, Geschäftsf­ührer von Prisma Deutschlan­d, sich vom neuen Kup erhofft, erzählt er in einem Dieses finden Sie im Internet unter www.schwaebisc­he.de/kup. Bei der Präsentati­on des Taldorfer Weins, Jahrgang 2016 (von links): Vincenz Höss,...
 ?? FOTO: RUTH AUCHTER ?? Auf der Baustelle in der Parkstraße wird schwer geschafft: Dort entsteht ein Bürokomple­x, in dem künftig Behinderte Tür an Tür mit diversen Firmen arbeiten werden.
FOTO: RUTH AUCHTER Auf der Baustelle in der Parkstraße wird schwer geschafft: Dort entsteht ein Bürokomple­x, in dem künftig Behinderte Tür an Tür mit diversen Firmen arbeiten werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany