Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

TSV Berg verpflicht­et Oliver Ofentausek

42-Jähriger würde auch im Falle eines Abstiegs das Traineramt beim Fußball-Verbandsli­gisten übernehmen

- Von Thorsten Kern

RAVENSBURG - Sechs Spieltage vor dem Saisonende in der Fußball-Verbandsli­ga steht noch nicht fest, in welcher Liga der TSV Berg in der kommenden Saison spielt. Seit Donnerstag steht jedoch fest, dass Oliver Ofentausek den TSV ab dem Sommer trainiert – unabhängig von der Ligazugehö­rigkeit.

Ofentausek trainierte in den vergangene­n drei Jahren den USV Eschen-Mauren aus Liechtenst­ein, der in der 1. Liga in der Schweiz spielt. „Das ist wie die Regionalli­ga in Deutschlan­d“, sagt Ofentausek im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“, denn die 1. Liga in der Schweiz kommt nach der Superleagu­e, der Challenge League und der Promotion League. Vor rund anderthalb Jahren hat Ofentausek seinen Job als Abteilungs­leiter einer Spedition aufgegeben und sich ganz auf das Trainerdas­ein konzentrie­rt. „Es war nicht mehr vereinbar mit dem Trainerjob“, sagt der 42-Jährige.

Nun folgt also der Wechsel vom ambitionie­rten USV Eschen-Mauren, der in dieser Saison noch den Liechtenst­einer Pokal gewinnen und in der Liga den Aufstiegsr­elegations­platz erreichen kann. „Natürlich habe ich mir über das Sportliche Gedanken gemacht, ob ich tatsächlic­h im Zweifelsfa­ll in der Landesliga starten möchte“, gesteht Ofentausek. Aber er sei nun seit 20 Jahren viel gefahren, „jetzt habe ich auch ein bisschen an meine Familie gedacht“. Denn Ofentausek wohnt in Blitzenreu­te – zum neuen Arbeitgebe­r TSV kann er ab Sommer quasi laufen. „Die Familie war bisher bei fast jedem Heimspiel in Eschen dabei“, sagt der 42-Jährige. „Das war zeitlich immer ein Riesenaufw­and.“

Kontakt schon vor zwei Jahren Bereits vor zwei Jahren wollte TSVVorstan­d Hermann Müller Ofentausek nach Berg holen – damals als Nachfolger von Adrian Philipp. „Damals war noch nicht die Zeit für mich zu gehen“, so der Blitzenreu­ter. „Ich war gerade im ersten Jahr in EschenMaur­en und wollte noch etwas entwickeln.“Als sich jetzt Hermann Müller und Michael Wohlfarth erneut bei Ofentausek meldeten, sagte er nach reiflicher Überlegung zu. „Ich bin aber kein Messias, der kommt und alles auf Anhieb besser macht“, stellt der 42-Jährige klar. Es werde einen Umbruch beim TSV geben, glaubt der neue Trainer. „Das hat in der Schweiz zwei Jahre gedauert, das braucht Zeit, bis sich etwas entwickelt hat.“

Zeit, die ihm Müller geben möchte. „Auch von einem Abstieg würde er sich nicht unterkrieg­en lassen“, sagt Ofentausek über den TSV-Vorstand. „Das hat mir imponiert, das war ausschlagg­ebend für meine Entscheidu­ng.“Aus der Ferne wird Ofentausek dem TSV im Endspurt der Verbandsli­ga die Daumen drücken. Weil er mit Eschen-Mauren noch aktiv ist, wird er nur das letzte Spiel der Berger sehen können. „Ich vertraue Wohlfarth und Müller“, meint Ofentausek. „Es wäre super, wenn die Mannschaft die Verbandsli­ga halten könnte. „Die Einstellun­g und die Motivation stimmen“, glaubt Ofentausek. Ab Sommer will er dann mithelfen, die bislang in Berg nicht erreichten Ziele erneut in Angriff zu nehmen. „Das“, weiß der frühere Spieler aus Biberach, Pfullendor­f, Bregenz und Eschen-Mauren, „wird eine Herausford­erung.“

Der TSV Berg trifft am Samstag um 15.30 Uhr in der Fußball-Verbandsli­ga auf den FC 07 Albstadt. Die Gäste liegen aufgrund des besseren Torverhält­nisses auf Platz elf vor dem punktgleic­hen TSV Berg. Mit einem Sieg würde Berg den FC überflügel­n und auf einen Nichtabsti­egsplatz klettern.

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FOTO: PRIVAT Oliver Ofentausek freut sich auf seine Aufgabe beim TSV Berg.

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