Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Volksbank wächst im Kreditbereich
Bei der Generalversammlung in Altshausen scheidet Albert Hanssler nach 29 Jahren aus dem Aufsichtsrat aus
ALTSHAUSEN - Die Volksbank Altshausen hat bei ihrer Generalversammlung in der Turnhalle des Schulzentrums die Zahlen des Jahres 2016 vorgelegt. Aufsichtsratsvorsitzender Franz Thaler eröffnete die Versammlung. Den Bericht der Gesamtlage und des Geschäftsjahrs legten die Vorstände Franz Schmid und Gerhard Weisser vor. Sie zeigten sich mit dem Wachstum im Kreditbereich und den Kundeneinlagen sehr zufrieden.
Die Volksbank Altshausen hat 89 Mitarbeiter und neun Auszubildende. Derzeit haben 7575 Mitglieder mit 27 564 Anteilen ein Geschäftsguthaben von 4,132 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Dank eines stabilen Zinsüberschusses und einer sehr günstigen Kostenstruktur wurde 2016 ein Betriebsergebnis von 1,06 Prozent erzielt. Die Bank ist in diversen Ratingsystemen jeweils in die beste Ratingklasse eingestuft.
Ausführlich sprach Vorstand Franz Schmid über die Herausforderungen in der „auf den Kopf gestellten Welt“. Er blickte auf die Gründe der Wirtschaftskrise zurück, bewertete die aktuelle Situation in Europa und der Welt und stellte fest: „Die Bürger spüren, dass etwas nicht stimmt.“Aufbruch sei angesagt, sagte er. Er ging auf die regionalen Herausforderungen ein. Die gute Bilanz von 2016 sei erfreulich, zehn Prozent Wachstum sei viel, und im Jahr 2017 setze sich das starke Wachstum überraschend fort. Er dankte den Mitarbeitern, denn ohne Überstunden sei dies nicht zu bewältigen. Um Freiräume zu schaffen, werden Kooperationen eingegangen, so könne die Bank mit den bestehenden Mitarbeitern mehr Umsatz machen.
Die Volksbank Altshausen denke über eine Gebäudeerweiterung nach. Sowohl eine Optimierung des bestehenden Gebäudes als auch ein Neubau seien eine Option. „Das ist ein klares Bekenntnis zum Standort Altshausen“, betonte Schmid. Die Digitalisierung verändere das Bankgeschäft. Es gelte, die Online- und Geschäftspräsenz gut auszubalancieren. Denn für die Volksbank sei die persönliche Beziehung zu den Kunden immer noch wichtig. Aufsichtsratsvorsitzender Franz Thaler legte den Bericht des Aufsichtsrats vor. Er empfahl den Mitgliedern den Jahresschluss mit Gewinn- und Verlustrechnung sowie die Verwendung des Überschusses zu genehmigen, was einstimmig geschah.
Entlastung erfolgt einstimmig Bürgermeister Patrick Bauser nahm die Entlastungen vor. In seinem Grußwort bedankte er sich für das Engagement der Volksbank. „Unser Geld ist in guten Händen“, sagte er und dankte auch für das gute Miteinander von Bank und Gemeinde. Nach den einstimmigen Entlastungen leitete Bauser die Wahlen. Hartwig Roth und Franz Thaler wurden wiedergewählt. Albert Hanssler hatte nicht mehr kandidiert. Für ihn gibt es keinen Ersatz, der Aufsichtsrat wurde von neun auf acht Mitglieder reduziert.
Ein Mitglied stellte eine Frage zur Volksbank Altshausen Stiftung: Was passieren würde, wenn es zu einer Fusion mit einer anderen Bank käme? Vorstand Schmid erklärte, dass sich die Zahl der Stiftungsvorstände dann von drei auf fünf erhöhen würde, dass sich am Stiftungsgebiet aber nichts ändern würde. Sollte das Stiftungsgebiet erweitert werden, dann müsste die neue Bank ein Eintrittsgeld von 35 Euro pro Mitglied bringen und somit das Kapital aufstocken. „Wir haben vorgesorgt: Bei einer Fusion und Erweiterung steigt das Stiftungskapital an“, sagte er.
Die Stiftung hat derzeit ein Eigenkapital von 257 000 Euro und fördert lokale Projekte für Jugend und Bildung. Schmid bat die Mitglieder um kleine Zustiftungen und um testamentarisch verfügte Überlassungen der Bankanteile, denn viele kleine Beträge erhöhen auch das Stiftungskapital, sagte er.