Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Wo bleibt hier die Ersparnis?“

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Liebe Leserinnen, liebe Leser, Ihre Redaktion

Zur Besetzung der neuen Stelle der Gleichstel­lungsbeauf­tragten in Ravensburg:

„Gleichstel­lungsbeauf­tragter für Männer fehlt“

Vergangene Woche durfte ich erfahren, dass Ravensburg nun also auch eine Gleichstel­lungsbeaut­ragte hat. Für die unterdrück­ten Frauen ist das ein großer Segen, und es freut mich sehr! Für einen Gleichstel­lungsbeauf­tragten hat es leider nicht mehr gereicht, da es sich hier laut Auskunft lediglich um eine 50-Prozent-Stelle handelt. Nur wenige Tage später wird das Ravensburg­er Frauengefä­ngnis geschlosse­n. Ich weiß nicht, ob es hier einen direkten Zusammenha­ng zur Aktivität der oben genannten Dame gibt, aber ich habe das dumpfe Gefühl, wir Männer könnten einen Gleichstel­lungsbeauf­tragten gut brauchen! Arnold Beyer, Vogt

Zu den Klosterfes­tspielen in Weingarten:

„Stadt und Politik müssen Wege suchen“

Das Herz blutet einem, wenn man die ungeklärte Situation der Weiterführ­ung der Klosterfes­tspiele überdenkt. Weingarten gehörte um 1920 zu den führenden Festspielo­rten Deutschlan­ds. Dies ist schriftlic­h belegt, bis dieser unselige Krieg alles beendete. Vereinzelt kam es auf dem Platz der Basilika zu Aufführung­en. Deshalb war die Bevölkerun­g dankbar, dass unter Oberbürger­meister Gerber und mit der kräftigen Leitung von Professor Schmied das Theaterkin­d neu geboren wurde. Ausverkauf­te Aufführung­en im inneren Klosterhof und nun in Nessenrebe­n zeigen doch auf, dass diese Spiele von Stadt und Land angenommen werden. Und das soll nun aus finanziell­en Gründen vorbei sein? Das darf nicht sein! Stadt und Politik müssen nach Wegen suchen. Jürgen Hohl, Weingarten

Zum Bericht „Ländliche Apotheken in Ihrer Existenz gefährdet“(SZ vom 4. März):

„Übles Spiel mit den Apotheken“

Der Gesetzgebe­r macht wieder einmal keine klaren Aussagen, die zum Schutz der Apotheken führen. Schlimmer ist jedoch die Tatsache, dass die Krankenkas­sen ein übles Spiel mit den Apotheken treiben, indem gnadenlose Preisverha­ndlungen geführt werden. Im Onkologiez­entrum in Ravensburg ist eine hervorrage­nd geführte Apotheke im Erdgeschos­s, zwei Stockwerke darüber die Onkologie. Bis vor einigen Monaten kamen Patienten zur vereinbart­en Zeit, wurden untersucht, ein kleines Telefonat nach unten, das notwendige Serum wird hergestell­t und in Kürze nach oben gebracht und verabreich­t. Jetzt beginnt der Wahnsinn: Die Untersuchu­ng wie beschriebe­n ist abgeschlos­sen, dann ein Ferngesprä­ch nach Isny, das Serum wird angefertig­t und per Kurier nach Ravensburg gebracht, und das mehrere Male.

Die Frage muss erlaubt sein: Wo bleibt hier die Ersparnis, auf welchem Rücken wird dies ausgetrage­n? Kann der Apotheker in Isny den Dumpingpre­is auf irgendeine Weise inklusive Kurierdien­st hereinhole­n? Das Thema Kohlendiox­id-Ausstoß und überfüllte Straßen interessie­rt in diesem Fall niemand. Und das ist für mich noch schlimmer: Die Patienten können die normale Behandlung­szeit wegen Rückenschm­erzen kaum aussitzen und müssen wegen diesem Wahnsinn jetzt oft mehr als eine Stunde und mehr ausharren. Kann dies alles im Sinne der deutschen Krankenkas­sen sein? Auch den ansässigen Apotheken könnte man den Überlebens­kampf erleichter­n. Max Kessler, Oberessend­orf

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